Trumps Energiepolitik: Rückkehr zu fossilen Brennstoffen könnte globale Märkte erschüttern
Der überraschende Wahlsieg Donald Trumps bei den US-Präsidentschaftswahlen dürfte weitreichende Konsequenzen für die globalen Energiemärkte haben. Mit republikanischen Mehrheiten in beiden Kammern des Kongresses im Rücken, könnte der designierte Präsident seine Vision einer fossil-orientierten Energiepolitik zügig umsetzen.
Radikaler Kurswechsel in der amerikanischen Energiepolitik
Die Ankündigung Trumps, die Energiepolitik zur Chefsache zu machen, lässt bereits jetzt die internationalen Märkte erzittern. Der künftige Präsident plant, sämtliche unter Biden eingeführten Restriktionen für die Öl- und Gasförderung aufzuheben. Internationale Klimaschutzabkommen, die die USA zu Einschränkungen bei fossilen Energieträgern verpflichten, könnten schon bald der Vergangenheit angehören.
Experten erwarten deutliche Produktionssteigerung
Branchenkenner rechnen mit einer signifikanten Ausweitung der amerikanischen Fördermengen. Rob Thummel von Tortoise Capital Advisors prognostiziert eine tägliche Mehrproduktion von bis zu 500.000 Barrel Öl. Noch deutlicher könnte der Anstieg bei Erdgas ausfallen - hier wird bis 2030 eine Steigerung um 30 Milliarden Kubikfuß täglich für möglich gehalten.
Die US-amerikanische Öl- und Gasindustrie kann lähmende Regulierungen abschütteln und wieder frei nach Angebot und Nachfrage produzieren.
Auswirkungen auf den deutschen Energiemarkt
Für die deutsche Wirtschaft und Verbraucher könnte diese Entwicklung durchaus positive Effekte haben. Die zu erwartende Produktionsausweitung in den USA dürfte zu einer Entspannung der globalen Energiepreise führen. Dies wäre besonders für die energieintensive deutsche Industrie von Vorteil.
Risiken für die deutsche Energiewende
Allerdings könnte die neue US-Energiepolitik auch die ambitionierten deutschen Klimaschutzziele gefährden. Experten des Compliance-Dienstleisters Vinciworks warnen vor zusätzlichen jährlichen Kosten von bis zu zwei Milliarden Euro für die deutsche Energiewende. Der Grund: Sinkende Preise für fossile Energieträger könnten die Wirtschaftlichkeit erneuerbarer Energien deutlich verschlechtern.
Marktbasierte Steuerung statt staatlicher Regulierung
Die Trump-Administration setzt auf eine rein marktwirtschaftliche Steuerung der Energieproduktion. Fördermengen sollen künftig ausschließlich durch Preissignale bestimmt werden. Nach Einschätzung der Federal Reserve wäre bei einem Ölpreis von etwa 64 US-Dollar pro Barrel die Förderung für die meisten Produzenten profitabel.
Diese fundamentale Neuausrichtung der US-Energiepolitik könnte nicht nur die globalen Energiemärkte, sondern auch die geopolitischen Machtverhältnisse nachhaltig verändern. Deutschland steht vor der Herausforderung, seine energiepolitischen Ziele an diese neue Realität anzupassen.
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