Türkei verliert kostenbewusste Urlauber an Griechenland
Die Türkei, einst ein beliebtes Reiseziel für preisbewusste Urlauber, leidet momentan unter einem Rückgang im Tourismus. Viele Touristen entscheiden sich offenbar wegen steigender Preise für Griechenland, wo sie angeblich erschwinglichere Angebote vorfinden. Diese Entwicklung betrifft nicht nur ausländische Touristen, sondern auch türkische Urlauber, die ihre Ferien zunehmend im Ausland verbringen.
Rückgang der Belegungsrate in türkischen Hotels
Hamit Kuk, Berater des Verbandes türkischer Reisebüros, gibt an, dass die Belegungsrate in Hotels in Touristenhochburgen wie Bodrum und Antalya auf etwa 80 Prozent gesunken sei. „Früher lag die Belegungsrate bei 100 Prozent“, zitiert „Edinburghlive“ Kuk. Auch der Vorsitzende des regionalen Vertreterrats der türkischen Reisebüros, Mustafa Demir, äußerte sich besorgt und erklärte, dass viele Hoteliers Rabatte gewähren, um ihre Zimmer zu füllen und Mitarbeiter nicht entlassen zu müssen.
Hyperinflation als Hauptgrund
Eine Mitarbeiterin einer Reiseversicherung betont gegenüber „Edinburghlive“: „Hyperinflation ist der Hauptgrund für die Probleme im türkischen Tourismussektor, da selbst ausländische Besucher die Kosten für Unterkunft und Verpflegung nicht rechtfertigen können.“ Laut „Edinburghlive“ ist die Inflationsrate in der Türkei von einem Höchststand von 75 Prozent im Mai allerdings auf unter 52 Prozent im August gesunken. Man erwartet einen weiteren Rückgang auf unter 42 Prozent bis Jahresende, was zukünftige Preisstabilität und eine mögliche Erholung des Tourismus in der Region verspricht.
Familie aus Köln erlebt Preisschock
Auch eine Familie aus Köln erlebte einen Preisschock bei der Buchung ihres diesjährigen Türkei-Urlaubs. Das bisherige Lieblingshotel der Familie verlangte plötzlich 9600 Euro statt der gewohnten 3500 Euro für zwei Wochen im Juli. Die Familie berichtet, dass sie bei der Buchung erst an einen Fehler dachte, doch das Hotel habe die Preiserhöhung mit einer hohen Nachfrage begründet. Die Familie entschied sich dann für ein alternatives Urlaubsziel in Albanien.
Das Hotel dementierte die drastische Preiserhöhung und erklärte, dass eine Preisanpassung um 30 bis 38 Prozent je nach Zimmertyp vorgenommen wurde.
Fazit
Die Situation im türkischen Tourismussektor bleibt angespannt. Die Hyperinflation und die damit verbundenen Preissteigerungen haben sowohl ausländische als auch einheimische Urlauber dazu veranlasst, alternative Reiseziele zu suchen. Griechenland profitiert dabei als erschwinglichere Option. Es bleibt abzuwarten, ob die erwartete Stabilisierung der Inflation die Lage im kommenden Jahr verbessern wird.
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