
US-Post stoppt Paketlieferungen aus China - Trumps Handelskrieg erreicht neue Dimension
In einer überraschenden Wendung des sino-amerikanischen Handelskonflikts hat die US-Post (USPS) bekannt gegeben, vorübergehend keine Pakete mehr aus China und Hongkong anzunehmen. Diese drastische Maßnahme folgt unmittelbar auf die Entscheidung der Trump-Administration, die bisher geltende "De-minimis"-Regelung für zollfreie Wareneinfuhren zu beenden.
Schluss mit Billig-Shopping aus Fernost
Die bisherige Regelung erlaubte es chinesischen Online-Händlern wie Temu und Shein, Waren im Wert von bis zu 800 Dollar zollfrei in die USA zu versenden. Ein Schlupfloch, das nach Ansicht vieler Kritiker zu lange missbraucht wurde. Die neue Politik trifft nicht nur die aufstrebenden chinesischen E-Commerce-Giganten, sondern auch etablierte Plattformen wie Amazon, die stark auf Händler aus dem Reich der Mitte setzen.
Kampf gegen Fentanyl-Krise als Katalysator
Der wahre Grund für die verschärften Maßnahmen liegt jedoch tiefer: Die Trump-Administration prangert seit langem Pekings mangelnde Kooperation im Kampf gegen den Fentanyl-Schmuggel an. Chinesische Lieferanten sollen die Zollbefreiung missbraucht haben, um Grundstoffe für das gefährliche Opioid getarnt als harmlose Konsumgüter in die USA zu schmuggeln.
Massive Auswirkungen auf den Handel
Die Dimension dieser Entscheidung wird durch eine erschreckende Zahl deutlich: Allein im Jahr 2024 wurden täglich etwa 4 Millionen Pakete unter der "De-minimis"-Regelung in die USA verschickt. Die Aussetzung der Paketannahme durch die US-Post dürfte nun zu erheblichen Verwerfungen im internationalen Handel führen.
Chinesische Händler suchen Ausweichrouten
Während die US-Post ihre Tore für chinesische Pakete schließt, bleiben alternative Versandwege über private Kurierdienste wie FedEx und SF Express vorerst bestehen. Dennoch dürfte der zusätzliche 10-prozentige Zoll auf chinesische Waren die Preisvorteile der fernöstlichen Händler deutlich schmälern.
Die politische Kriegsführung trifft am Ende die einfachen Menschen - nicht nur in Hongkong, sondern überall
Zweifelhafte Zukunftsaussichten
Experten bezweifeln, dass die Maßnahmen das Handelsvolumen dramatisch reduzieren werden. Die chinesischen E-Commerce-Riesen haben bereits begonnen, ihre Abhängigkeit vom Heimatmarkt zu reduzieren und Warenlager in den USA zu errichten. Dennoch: Der Großteil ihrer Produkte stammt nach wie vor aus China.
Die jüngsten Entwicklungen zeigen einmal mehr, wie die USA unter Trump entschlossen sind, die wirtschaftliche Abhängigkeit von China zu reduzieren - auch wenn dies zunächst zu Verwerfungen im internationalen Handel führt. Die Tage des sorglosen Billig-Shoppings aus Fernost scheinen vorerst gezählt.
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