"Völlig irrsinnig": Neue Pfandregel sorgt für Ekel-Alarm und Gesundheitsgefahr
Die deutsche Bundesregierung hat wieder einmal eine Entscheidung getroffen, die bei genauerer Betrachtung mehr Fragen als Antworten aufwirft. Ab dem 1. Januar 2024 sollen Pfandautomaten auch leere Milch- und Kaffeebehälter zurücknehmen. Dies hat zur Folge, dass beliebte Produkte um 25 Cent teurer werden, wenn Kunden ihr Pfandgut nicht zurückgeben. Ein Schritt, der nicht nur für Ekel-Alarm sorgt, sondern auch eine potentielle Gesundheitsgefahr darstellt.
Umstellung mit unangenehmen Folgen
Die Frage, die sich viele Verbraucher stellen werden, ist: Müssen wir uns bald die Nase zuhalten, wenn wir unser Pfand in den Automaten werfen? Die Antwort darauf ist leider: sehr wahrscheinlich. Denn die Regelung betrifft alle Getränke mit einem Milchanteil von mindestens 50 Prozent, die in Einweg-Kunststoffflaschen zwischen 0,1 und drei Litern verkauft werden. Darunter fallen auch Kaffeespezialitäten. Betroffen sind beliebte Marken wie Müller-Milch, Nescafé, Emmi, Starbucks oder auch Kakao-Getränke im Einwegbecher.
Warnungen wurden ignoriert
Das Bundesinstitut für Risikobewertung hatte bereits bei Einführung der Pfandpflicht davor gewarnt, Milchprodukte mit einem Pfand zu versehen. "Nach dem Öffnen und Ausleeren der Verpackungen können wegen der relativ hohen Viskosität dieser fettreichen Produkte erhebliche Mengen an Lebensmittelresten in den Verpackungen verbleiben, die einen sehr guten Nährboden für Mikroorganismen darstellen", hieß es damals in einer Stellungnahme. Auch der Milchindustrie-Verband (MIV) hatte vor einer Pfandeinführung gewarnt. Pfandautomaten könnten durch Milchreste verunreinigt werden, die Kontamination hätte gesundheitliche Folgen.
Unzufriedenheit im Handel
Verärgert ist auch der Deutsche Handelsverband. Viele Pfandautomaten stehen direkt am Eingang der Geschäfte, durch die Restflüssigkeit könnten Automaten und Behälter in den Automaten verunreinigt werden, betont eine Sprecherin. "Das birgt ein hohes Hygienerisiko." Gleichzeitig seien Packungen, in denen Milchprodukte stecken, speziell beschichtet. Das wirke sich auch auf die Recycling-Qualität aus.
Keine Übergangsregelung
Ein Einkaufschef einer großen Discounter-Kette kritisierte gegenüber FOCUS online: "Das Gesetz sieht keine Übergangsregelung vor. Das führt zu Problemen. Denn viele Hersteller haben uns bereits mitgeteilt, dass sie das Pfandzeichen nicht abdrucken werden. Andere starten bereits ab Mitte Dezember. Diesen Flickenteppich hätte man ignorieren müssen." Stehen die pfandpflichtigen Milchgetränke Anfang Januar noch im Kühlregal, dürfen sie nicht verkauft werden. "Sie landen dann auf dem Müll oder werden bereits ab 30. Dezember abverkauft. Völlig irrsinnig", schimpft der Einkaufschef.
Die DPG Deutsche Pfandsystem GmbH betonte zudem, dass sich der Handel derzeit nicht auf "rechtsverbindliche behördliche Aussagen" verlassen könne, weil diese schlichtweg fehlten. Es scheint, als ob die Regierung hier einmal mehr eine Entscheidung getroffen hat, ohne die Konsequenzen vollständig zu bedenken.
Insgesamt wirft diese neue Regelung viele Fragen auf und es bleibt abzuwarten, wie sie sich auf die Verbraucher, den Handel und die Umwelt auswirken wird.
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