Warum Sie offene Immobilienfonds immer noch verkaufen sollten
Offene Immobilienfonds werden oft als sichere Geldanlage angepriesen. Doch exklusive Berechnungen von Finanztip zeigen, dass diese Fonds ein erhebliches Risiko bergen, das viele Anleger möglicherweise unterschätzen. Bereits im vergangenen Herbst wurde geraten, über einen Verkauf nachzudenken – und diese Empfehlung gilt weiterhin.
Das Risiko offener Immobilienfonds
In offenen Immobilienfonds steckt eine erhebliche Menge Geld, jedoch auch ein nicht zu vernachlässigendes Risiko. Diese Fonds investieren in zahlreiche Immobilien, darunter Wohn- und Gewerbeimmobilien. Letztere sind jedoch zunehmend weniger gefragt, was das Risiko eines Wertverlustes der Fonds erhöht.
Die zwei Kurse offener Immobilienfonds
Ein wesentlicher Punkt ist der Unterschied zwischen zwei Kursen: dem Rücknahmepreis und dem Börsenkurs. Der Rücknahmepreis ist der Preis, zu dem Anleger ihre Anteile zurückgeben können, allerdings mit einer Kündigungsfrist von einem Jahr. Der Börsenkurs hingegen ist der Preis, zu dem die Fondsanteile ohne Kündigungsfrist gehandelt werden. Zwischen diesen beiden Kursen klafft oft eine erhebliche Lücke, die auf ein Misstrauen der Anleger gegenüber den angegebenen Werten der Fondsgesellschaften hinweist.
Börsenkurse sind deutlich niedriger
Eine Analyse von 20 offenen Immobilienfonds, die an der Börse Stuttgart gelistet sind, zeigt, dass deren Börsenkurse im Schnitt etwa 12 Prozent niedriger sind als die offiziellen Kurse der Fondsgesellschaften. Selbst gewichtet nach dem investierten Volumen liegt die Lücke immer noch bei knapp 9 Prozent. Dieser sogenannte Spread deutet darauf hin, dass Anleger den tatsächlichen Wert der Immobilien in den Fonds niedriger einschätzen oder einen weiteren Wertverlust erwarten.
Wie entstehen die unterschiedlichen Preise?
Der Rücknahmepreis basiert auf Gutachten über die gehaltenen Immobilien, die von den Fondsgesellschaften regelmäßig durchgeführt werden. Der Börsenpreis hingegen ergibt sich aus Angebot und Nachfrage und spiegelt wider, wie viel Anleger bereit sind, für einen Fondsanteil zu zahlen. Diese Diskrepanz zeigt, dass das Vertrauen in die angegebenen Werte der Fondsgesellschaften gering ist.
Alternative Anlagemöglichkeiten
Die geringste Abweichung in der Analyse hatte der „Deka-ImmobilienEuropa“ mit ca. 5,5 Prozent, während der „Leading Cities Invest“ eine Abweichung von 20,6 Prozent aufwies. Auch große Fonds wie der „Grundbesitz Europa“ können hohe Spreads haben, in diesem Fall 18,2 Prozent. Ein Überblick über die Spreads der Fonds findet sich im Immobilienfonds-Ratgeber von Finanztip.
Daher wird weiterhin geraten, kein Geld mehr in solche Fonds zu investieren und bestehende Anteile nach Möglichkeit zu verkaufen. Sicherer ist es, Geld in Tagesgeld oder Festgeld anzulegen. Mit den Finanztip-Rechnern lassen sich gute und sichere Angebote finden.
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