Weltführer bei der UNO: Visionen für die Zukunft und deren Umsetzung
Die Vereinten Nationen haben einen "Pakt für die Zukunft" verabschiedet, der die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts angehen soll. Doch nun beginnt die eigentliche Arbeit: Die zunehmend gespaltenen Nationen der Welt müssen sich vereinen, um die 56 Maßnahmen des Abkommens schnell umzusetzen.
Ein ehrgeiziger Plan
Der 193-Mitglieder umfassende Weltrat hat den Pakt am Sonntag genehmigt. Das Dokument soll die Nationen verbinden, um Herausforderungen wie den Klimawandel, künstliche Intelligenz, eskalierende Konflikte sowie zunehmende Ungleichheit und Armut zu bewältigen. Ziel ist es, das Leben der über 8 Milliarden Menschen auf der Welt zu verbessern.
Die Reaktionen der Staats- und Regierungschefs
Der indische Premierminister Narendra Modi forderte eine globale Regulierung der Technologie, die jedoch die nationale Souveränität und Integrität wahren solle. Der chinesische Außenminister Wang Yi wiederholte die häufigen Beschwerden seines Landes über die Aufteilung der Nationen in geopolitische Blöcke und die einseitige Verhängung von Sanktionen.
Russlands stellvertretender Außenminister Sergey Vershinin schlug eine Änderung vor, die das Abkommen erheblich verwässert hätte. Er behauptete, niemand sei mit dem Pakt zufrieden. Doch er irrte sich: 143 Länder, darunter alle 54 afrikanischen Nationen, stimmten gegen Russlands Änderung. Nur sechs Länder, darunter Iran und Nordkorea, unterstützten Russland.
Die Herausforderungen der Umsetzung
UN-Generalsekretär António Guterres, sichtlich erleichtert über die Annahme des Pakts, stellte den Führern eine Herausforderung: den Pakt umzusetzen. Er forderte Dialog und Verhandlungen, das Ende der Kriege vom Nahen Osten bis zur Ukraine und Sudan, die Reform des mächtigen UN-Sicherheitsrates und die Beschleunigung der Umstellung von fossilen Brennstoffen.
Die Präsidentin der Marshallinseln, Hilda Heine, äußerte Frustration über die offensichtlichen politischen Einschränkungen im Pakt. Der ugandische Premierminister Robinah Nabbanja bedauerte, dass der Pakt keine Maßnahmen anerkennt, die entwickelte Länder ergreifen sollten, um die wachsenden Lücken zwischen ihnen und den Entwicklungsländern zu schließen.
Wichtige Bestimmungen des Pakts
- Reform des 15-köpfigen Sicherheitsrates, um ihn repräsentativer für die heutige Welt zu machen und die historische Ungerechtigkeit gegenüber Afrika zu beheben.
- Erster multilateraler Unterstützungszuspruch für nukleare Abrüstung seit über einem Jahrzehnt.
- Maßnahmen zur Verhinderung eines Wettrüstens im Weltraum und zur Regulierung des Einsatzes autonomer Waffensysteme.
- Erstes universelles Abkommen zur internationalen Governance von künstlicher Intelligenz.
- Abbau rechtlicher, sozialer und wirtschaftlicher Barrieren für Frauen und Mädchen angesichts eines Anstiegs von Frauenfeindlichkeit und eines Rückschlags bei den reproduktiven Rechten von Frauen.
Der "Pakt für die Zukunft" markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung einer vereinten globalen Anstrengung, die drängendsten Probleme unserer Zeit anzugehen. Doch die eigentliche Herausforderung liegt in der Umsetzung und der Überwindung der politischen und wirtschaftlichen Differenzen, die die Welt heute spalten.
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