Wirtschaftsweise fordern radikale Steuerreform: Unternehmenserben sollen zur Kasse gebeten werden
In einem überraschenden Vorstoß hat die Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, eine weitreichende Reform der Erbschaftssteuer gefordert. Ihrer Ansicht nach sollte die bisher geltende Befreiung für Unternehmenserben aufgehoben werden - ein Vorschlag, der in Wirtschaftskreisen für erhebliche Unruhe sorgen dürfte.
Traditionelle Familienunternehmen unter Beschuss
Die bisherige Regelung, die Unternehmenserben von der Erbschaftssteuer befreit, wenn sie Arbeitsplätze erhalten, sei nicht mehr zeitgemäß, argumentiert Schnitzer. Diese Position könnte vor allem für den deutschen Mittelstand, das Rückgrat unserer Wirtschaft, weitreichende Folgen haben. Viele Familienunternehmen, die oft seit Generationen erfolgreich geführt werden, könnten durch diese zusätzliche Belastung in ihrer Existenz bedroht werden.
Fragwürdige Finanzierungsvorschläge
Besonders kritisch erscheint Schnitzers Argumentation zur Finanzierung der Steuerschuld. Sie behauptet, Erben könnten diese durch andere Vermögenswerte oder Finanzierung über den Kapitalmarkt begleichen. Diese Sichtweise ignoriert jedoch die Realität vieler mittelständischer Unternehmen, bei denen das Betriebsvermögen oft den Großteil des Gesamtvermögens ausmacht.
Internationale Vergleiche hinken
Der Verweis auf internationale Erfahrungen, wonach Erbschaftssteuern angeblich nicht zu erhöhten Insolvenzrisiken führen würden, erscheint angesichts der besonderen Struktur der deutschen Wirtschaft wenig überzeugend. Deutschland zeichnet sich durch eine einzigartige Mittelstandskultur aus, die es zu bewahren gilt.
Rentenpolitische Forderungen verschärfen die Debatte
Neben der Erbschaftssteuer nimmt Schnitzer auch das Rentensystem ins Visier. Sie fordert nicht nur die Abschaffung der Rente mit 63, sondern auch eine regelgebundene Erhöhung des Rentenalters. Diese Vorschläge würden besonders hart die körperlich arbeitende Bevölkerung treffen.
Die SPD betont immer, sie wolle die Renten stabil halten. Tatsächlich will sie aber den Rentenanstieg stabil halten. Das aber ist in einer alternden Gesellschaft nicht zu bezahlen.
Kritische Bewertung der Vorschläge
Die Forderungen der Wirtschaftsweisen erscheinen wie ein weiterer Angriff auf bewährte deutsche Wirtschaftsstrukturen. Statt erfolgreiche Familienunternehmen zusätzlich zu belasten, wäre es sinnvoller, deren Bedeutung für Arbeitsplätze und Wirtschaftsstabilität anzuerkennen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen könnten zu einer weiteren Schwächung des Wirtschaftsstandorts Deutschland führen, der ohnehin schon unter der aktuellen Wirtschaftspolitik leidet.
Bemerkenswert ist auch, dass Schnitzer die von Wirtschaftsminister Habeck vorgeschlagene Milliardärssteuer ablehnt - ein seltener Lichtblick in ihren sonst fragwürdigen Reformvorschlägen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob diese radikalen Vorschläge tatsächlich Eingang in die politische Diskussion finden werden.
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