Boeing-Belegschaft lehnt 35-Prozent-Gehaltsangebot ab – Streik geht weiter
Im anhaltenden Tarifstreit beim US-Flugzeugbauer Boeing hat die Belegschaft in der Region um Seattle das jüngste Angebot des Unternehmens abgelehnt. Trotz einer angebotenen Gehaltserhöhung von 35 Prozent über vier Jahre und einer einmaligen Bonuszahlung von 7.000 Dollar entschieden sich rund 64 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder der International Association of Machinists and Aerospace Workers (IAM) gegen die Annahme des Vertrags.
Streik seit Mitte September
Der Streik, der am 13. September begann, hat die Produktion der Boeing-Modelle 737 Max und 777 nahezu zum Stillstand gebracht. Rund 33.000 Mitarbeiter legten ihre Arbeit nieder, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Ein wesentlicher Streitpunkt bleibt die Wiedereinführung eines Pensionsplans, den viele Beschäftigte als unerlässlich erachten.
Finanzielle Auswirkungen
Die Unternehmensberatung Anderson Economic Group schätzte die durch den Streik verursachten Kosten auf 7,6 Milliarden Dollar, davon allein 4,35 Milliarden Dollar für Boeing. Der Flugzeugbauer kämpft bereits seit längerem mit finanziellen Problemen. Im dritten Quartal dieses Jahres meldete Boeing einen Verlust von 6,17 Milliarden Dollar bei einem Umsatzrückgang von einem Prozent auf 17,84 Milliarden Dollar.
Unzufriedenheit trotz Gehaltssteigerung
Obwohl das Angebot eine erhebliche Gehaltssteigerung und einen Bonus vorsah, reichte dies den Gewerkschaftsmitgliedern nicht aus. Sie fordern weiterhin die Wiedereinführung des Pensionsplans, der für viele eine zentrale Rolle in ihrer Altersvorsorge spielt. Die Verhandlungen zwischen Boeing und der IAM gestalten sich daher weiterhin schwierig.
Historische Parallelen
Der aktuelle Arbeitskampf erinnert an frühere Tarifkonflikte in der US-amerikanischen Luftfahrtindustrie, bei denen ebenfalls langwierige Streiks und harte Verhandlungen notwendig waren, um zu einer Einigung zu kommen. Diese historischen Parallelen zeigen, dass die Forderungen der Arbeitnehmer oft nicht nur finanzieller Natur sind, sondern auch sicherheits- und zukunftsorientierte Aspekte beinhalten.
Ausblick
Wie sich der Konflikt weiterentwickeln wird, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass die Boeing-Belegschaft entschlossen ist, ihre Forderungen durchzusetzen. Der verlängerte Streik könnte die finanziellen Schwierigkeiten des Unternehmens weiter verschärfen und die Produktion weiterhin beeinträchtigen. Die nächsten Wochen werden entscheidend sein, ob es zu einer Einigung kommt oder ob der Arbeitskampf in eine neue Runde geht.
In einer Zeit, in der wirtschaftliche Unsicherheiten und politische Entscheidungen häufig die Schlagzeilen dominieren, zeigt dieser Arbeitskampf einmal mehr die Bedeutung von Arbeitnehmerrechten und fairen Arbeitsbedingungen. Es bleibt zu hoffen, dass eine Lösung gefunden wird, die sowohl den Bedürfnissen der Belegschaft als auch den wirtschaftlichen Anforderungen des Unternehmens gerecht wird.
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