
Chinas Wirtschaft unter Druck: Exportwachstum bricht ein - Scharfe Kritik an US-Präsident Trump
Die wirtschaftlichen Spannungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt erreichen einen neuen Höhepunkt. Chinas Außenminister Wang Yi hat in einer bemerkenswert scharfen Rhetorik US-Präsident Donald Trump als "doppelzüngig" kritisiert, während aktuelle Wirtschaftsdaten einen deutlichen Einbruch des chinesischen Außenhandels zeigen.
Dramatischer Einbruch der Handelszahlen
Die jüngsten Daten der chinesischen Zollbehörde zeichnen ein düsteres Bild: Das Exportwachstum ist in den ersten beiden Monaten des Jahres 2025 auf magere 2,3 Prozent geschrumpft. Noch alarmierender entwickelten sich die Importe, die um drastische 8,4 Prozent einbrachen. Diese Zahlen liegen weit unter den Erwartungen der Analysten, die von einem Exportwachstum von 5 Prozent ausgegangen waren.
Eskalation im Handelskrieg
Die Trump-Administration hat den Druck auf Peking massiv erhöht und einen zusätzlichen Zoll von 20 Prozent auf alle chinesischen Importe verhängt. Diese Maßnahme wurde in zwei Schritten umgesetzt - zunächst 10 Prozent Anfang Februar, gefolgt von weiteren 10 Prozent in dieser Woche. Die chinesische Führung hat prompt mit Vergeltungsmaßnahmen reagiert und zielt dabei besonders auf amerikanische Agrar- und Energieexporte.
Chinas ehrgeizige Wachstumsziele trotz Gegenwind
Inmitten dieser handelspolitischen Turbulenzen hält die chinesische Führung an ihrem ambitionierten Wirtschaftswachstumsziel von "etwa 5 Prozent" für 2025 fest. Premier Li Qiang kündigte zur Erreichung dieses Ziels erhöhte Staatsausgaben an. Doch Experten warnen: Die Kombination aus Handelsspannungen, einer anhaltenden Immobilienkrise und einer schwächelnden Binnennachfrage könnte diese Pläne durchkreuzen.
Europäische Union als strategischer Partner?
Bemerkenswert ist Pekings verstärkte Hinwendung zur Europäischen Union, die als "vertrauenswürdiger Partner" bezeichnet wird - trotz bestehender Differenzen etwa in der Ukraine-Frage oder bei Menschenrechtsthemen. Die Handelszahlen zeigen jedoch auch hier eine gemischte Bilanz: Während die Exporte in die EU um 0,6 Prozent stiegen, sanken die Importe um beachtliche 5,6 Prozent.
Die aktuelle Entwicklung zeigt einmal mehr die Fragilität der globalisierten Wirtschaftsbeziehungen. Während die Politik der Biden-Administration durchaus kritisch zu sehen ist, offenbart sich hier auch die zunehmende Verwundbarkeit des chinesischen Wirtschaftsmodells. Für den aufmerksamen Beobachter stellt sich die Frage, ob nicht gerade jetzt der richtige Zeitpunkt wäre, die eigene Wirtschaftspolitik zu überdenken und sich verstärkt auf traditionelle Stärken zu besinnen.

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