Deeskalation oder Kapitulation? Bahn stellt Ticketkontrollen bei Ausländern frei
Die Süd-Thüringen-Bahn hat eine kontroverse Entscheidung getroffen: Zugbegleitern steht es nun frei, die Fahrkarten von ausländischen Fahrgästen zu kontrollieren oder darauf zu verzichten. Diese Maßnahme soll zur „Deeskalation“ beitragen, wie eine Bahnsprecherin der Thüringer Allgemeinen mitteilte. Doch was steckt hinter dieser Entscheidung und wie sind die Reaktionen?
Hintergrund und Reaktionen
Ein Leserbrief eines Ehepaares an die Thüringer Allgemeine brachte den Stein ins Rollen. Das Paar berichtete, dass eine Zugbegleiterin nur die Fahrkarten deutscher Reisender kontrolliert habe. Die Bahnsprecherin wies diese Darstellung zurück und erklärte, die Zugbegleiterin habe bereits zuvor die Fahrkarten der ausländischen Fahrgäste kontrolliert. Dennoch sei es den Zugbegleitern freigestellt, in schwierigen Situationen auf Kontrollen zu verzichten, um Konflikte zu vermeiden.
Der Betriebsrat der Süd-Thüringen-Bahn hatte bereits zuvor in einem Brandbrief an Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linkspartei) auf extreme Gewalt in den Zügen hingewiesen. In dem Schreiben wird die Gewalt vor allem auf „Personen mit Migrationshintergrund“ aus der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Suhl zurückgeführt. Die Mitarbeiter fühlten sich von der Politik im Stich gelassen und forderten klare Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit.
Ein „Schlachtfeld“ auf der Strecke
Die Zustände auf der Strecke Erfurt-Suhl-Meiningen werden in dem Brief des Betriebsrats drastisch beschrieben. Es sei von „Szenen, welche aus einem Bürgerkriegsgebiet“ stammen könnten, die Rede. Die Zugbegleiter, vor allem weibliche Mitarbeiter, würden regelmäßig sexistisch bedroht, angegriffen und angespuckt. Auch die männlichen Lokführer seien Opfer der Angriffe. Die Mitarbeiter seien gezwungen, das Schwarzfahren „hilflos“ zu tolerieren, da die Bedrohungen allgegenwärtig seien.
Die Notbremsen würden von den Tätern auf freier Strecke gezogen, was zu gefährlichen Situationen führe. Eine junge Lokführerin musste unter „Todesangst“ und in einem „stark durch menschliches Blut verunreinigten Triebwagen“ die Fahrt fortsetzen. Eine andere Kollegin konnte nur in „wilder Flucht“ über die Gleise entkommen, nachdem sie zwei Mädchen vor Belästigungen geschützt hatte.
Sicherheitsmaßnahmen und Kritik
Das Thüringer Infrastrukturministerium hat in Absprache mit der Süd-Thüringen-Bahn und der Bundespolizei beschlossen, bis Ende des Jahres zusätzliche 336.000 Euro in die Sicherheit zu investieren. Erste Maßnahmen hätten bereits zu einer Verbesserung der Sicherheitslage geführt. Zudem sollen den Asylmigranten in der Erstaufnahmeeinrichtung die Regeln des Zugverkehrs nähergebracht werden.
Die Entscheidung, die Ticketkontrollen bei ausländischen Fahrgästen freizustellen, stößt auf breite Kritik. Viele sehen darin eine Kapitulation vor der Gewalt und eine Ungleichbehandlung der Fahrgäste. Die Frage bleibt, ob solche Maßnahmen tatsächlich zur Deeskalation beitragen oder ob sie nicht vielmehr das Vertrauen in die deutsche Rechtsstaatlichkeit weiter untergraben.
Fazit
Die Entscheidung der Süd-Thüringen-Bahn, ihren Zugbegleitern die Kontrolle von Fahrkarten bei ausländischen Fahrgästen freizustellen, wirft viele Fragen auf. Ist dies ein notwendiger Schritt zur Deeskalation oder ein Zeichen der Kapitulation vor der Gewalt? Klar ist, dass die Sicherheit in den Zügen dringend verbessert werden muss. Doch ob die aktuellen Maßnahmen ausreichen, bleibt abzuwarten.
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