
El Salvador schlägt spektakulären Gefangenenaustausch mit Venezuela vor - Ein diplomatischer Schachzug mit Sprengkraft
In einem bemerkenswerten diplomatischen Vorstoß hat El Salvadors Präsident Nayib Bukele einen außergewöhnlichen Deal vorgeschlagen: Er bietet an, 252 aus den USA deportierte Venezolaner gegen die gleiche Anzahl politischer Gefangener aus Venezuela auszutauschen. Ein Vorschlag, der die komplexe Gemengelage zwischen den USA, Venezuela und El Salvador deutlich macht.
Kriminelle gegen Unschuldige - Ein provokanter Vorschlag
Der rechtspopulistische Präsident Bukele sticht mit seinem Angebot direkt in ein Wespennest. In einer öffentlichen Botschaft an Venezuelas Machthaber Nicolas Maduro betonte er den fundamentalen Unterschied zwischen den Gefangenen: Während die deportierten Venezolaner in den USA nachweislich schwere Verbrechen begangen hätten - darunter Mord und Vergewaltigung - säßen die politischen Gefangenen in Venezuela nur wegen ihrer Opposition gegen das Regime hinter Gittern.
Die amerikanische Dimension
Interessant ist der Zeitpunkt des Vorschlags: Die Trump-Administration hatte zuvor unter Berufung auf den historischen "Alien Enemies Act" von 1798 bereits 261 mutmaßliche illegale Bandenmitglieder nach El Salvador deportiert. Für deren Unterbringung in einem Hochsicherheitsgefängnis erhält El Salvador eine nicht unerhebliche Kompensation von etwa 6 Millionen Dollar - Tendenz steigend.
Politisches Kalkül und humanitäre Maske
Bukeles Vorstoß ist geschickt inszeniert. Er präsentiert sich als humanitärer Vermittler, während er gleichzeitig die Unrechtmäßigkeit des Maduro-Regimes anprangert. Nach Angaben der venezolanischen Menschenrechtsgruppe Foro Penal schmachten derzeit 903 politische Gefangene in venezolanischen Gefängnissen - darunter Protestierende, Oppositionsführer und sogar Journalisten.
Die demokratische Opposition in den USA
Während die US-Demokraten sich vehement für die Rückkehr eines einzelnen illegal in den USA lebenden El Salvadoraners einsetzen - wohlgemerkt eines Mannes mit einer Vorgeschichte häuslicher Gewalt - zeigt Bukele mit seinem Vorschlag die größeren Zusammenhänge auf. Er entlarvt damit die oft scheinheilige Migrationspolitik der demokratischen Partei.
Ein Schachzug mit mehreren Gewinnern?
Sollte Maduro auf den Deal eingehen, könnte dies tatsächlich zu einer Win-Win-Situation führen: Venezuela bekäme seine Staatsbürger zurück, politische Gefangene würden ihre Freiheit wiedererlangen, und die Trump-Administration könnte dem Vorwurf der Verweigerung rechtsstaatlicher Verfahren bei Abschiebungen elegant begegnen.
Dieser ungewöhnliche diplomatische Vorstoß zeigt einmal mehr, wie komplex die politischen Verflechtungen in Amerika sind - und wie kreative Lösungsansätze manchmal aus unerwarteter Richtung kommen können.
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