Europawahl 2024: Parteien im Profil - Versprechen und Visionen
Die Zeit läuft unerbittlich auf den 9. Juni 2024 zu, dem Tag, an dem die Bürgerinnen und Bürger Europas abermals an die Wahlurnen treten, um die Zusammensetzung des Europäischen Parlaments zu bestimmen. Mit 96 Abgeordneten stellt Deutschland die größte nationale Gruppe in einem Parlament von 751 Mitgliedern. Doch was versprechen die Parteien ihren Wählern konkret?
Die SPD und ihr Dreiklang: Frieden, Rente, Mindestlohn
Die SPD setzt auf bewährte Themen: Frieden, Rente und eine Erhöhung des Mindestlohns. Trotz der ungelösten Konflikte in der Ukraine und in Gaza, steht "Frieden" ganz oben auf der Agenda der Sozialdemokraten. Kanzler Scholz plädiert für Besonnenheit, um eine Eskalation mit Russland zu vermeiden. Beim Rentensystem zeigt sich die SPD standfest und lehnt die Forderungen der FDP nach einer Abschaffung der abschlagsfreien Rente strikt ab.
Die Grünen: Klimaschutz und Kampf gegen den Rechtsruck
Für die Grünen ist der Klimaschutz und die Abwehr eines Rechtsrucks in Europa von zentraler Bedeutung. Sie fürchten um das Schicksal des Green Deals, der die EU bis 2050 klimaneutral machen soll, und sehen die EU als Bollwerk gegen Rechtsextremismus und als Garant für Frieden und Wohlstand.
Die FDP: Freiheit statt von der Leyen
Die FDP positioniert sich gegen zu viel Bürokratie und für mehr Freihandel. Ihre Spitzenkandidatin, die "Eurofighterin" Marie-Agnes Strack-Zimmermann, tritt an, um die Politik von der Leyens zu kontrastieren, und fordert "mehr von der Freiheit". Die Liberalen setzen sich für eine europäische Armee und einen pragmatischen Klimaschutz ein.
CDU/CSU: Sicherheit und Wirtschaft
Die Union unterstreicht konservative Werte und betont die Bedeutung von Freiheit und Sicherheit. Angesichts der Bedrohung durch Russland fordern CDU und CSU eine massive Aufrüstung der EU und eine stärkere Begrenzung der Migration.
AfD: Rückkehr zu nationalen Währungen
Die AfD bleibt ihrer Linie treu und fordert einen grundlegenden Umbau der EU hin zu einem "Bund europäischer Nationen". Sie sieht die EU als "undemokratisches Konstrukt" und plädiert für nationale Währungen und eine Beendigung der Wirtschaftssanktionen gegen Russland.
Die Linke: Umverteilung und Klimaschutz
Die Linke fordert eine stärkere Besteuerung von Großkonzernen und eine Lockerung der EU-Schuldenregeln. Sie setzt sich für eine Umverteilung des Wohlstands und eine ambitioniertere Klimapolitik ein.
BSW: Für ein "unabhängiges Europa"
Das Bündnis Sahra Wagenknecht tritt für wirtschaftliche Vernunft und soziale Gerechtigkeit ein und fordert ein "unabhängiges Europa". Das BSW sieht die EU in ihrer aktuellen Verfassung als schädlich für die europäische Idee an.
Während die Parteien ihre Programme vorantreiben, bleibt die Frage: Werden die Versprechen der Realpolitik standhalten? Die Wähler werden entscheiden, welche Richtung Europa in den kommenden fünf Jahren einschlagen wird. Die Bedeutung der Europawahl kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, denn sie entscheidet über die zukünftige Gestalt der europäischen Politik und damit auch über die Zukunft Deutschlands in einem sich wandelnden globalen Kontext.
Die Wähler stehen vor einer richtungsweisenden Entscheidung: Soll der Weg der EU weiterhin von einer starken Zentralmacht bestimmt werden, oder ist es an der Zeit, die nationalen Interessen wieder stärker in den Vordergrund zu rücken? Die Antwort auf diese Frage wird weitreichende Konsequenzen haben, nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für das soziale Gefüge und die Sicherheitspolitik Europas.
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