Geldbotenstreik: Bargeldknappheit an Geldautomaten in Deutschland
Der heutige Tag und der bevorstehende Tag der Deutschen Einheit könnten für viele Bürger in Deutschland zu einem Glücksspiel werden, wenn es darum geht, Bargeld aus dem Automaten zu ziehen. Der Grund: Ein bundesweiter Streik der Geldboten führt dazu, dass viele Geldautomaten nicht mehr aufgefüllt werden.
Warnungen der Banken
Die Banken reagieren prompt und warnen ihre Kunden bereits vor möglichen Engpässen. So teilte die Oldenburgische Landesbank in einer Mail, die der BILD vorliegt, mit: „Die Streikmaßnahmen können die gewohnte Versorgung der Geldautomaten sowie unserer Bankfilialen mit Bargeld gefährden.“ Auch in Bremerhaven zeigt sich ein ähnliches Bild. Die Weser-Elbe Sparkasse (Wespa) informierte ihre Kunden, dass aktuell keine Befüllung der Geldautomaten stattfindet.
Hintergrund des Streiks
Die Gewerkschaft Verdi hatte die Mitarbeiter des Geld- und Werttransportgewerbes zu einem bundesweiten Ausstand aufgerufen. Der Streik, der am Dienstag begann, soll am Mittwoch in acht Bundesländern fortgeführt werden: Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Berlin, Brandenburg, Niedersachsen, Bremen und Nordrhein-Westfalen.
Streitpunkt: Urlaubstage
Im Zentrum des Konflikts stehen die Lohn- und Manteltarifverhandlungen für rund 10.000 Beschäftigte der Branche. Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine Ausweitung der Überstundenzuschläge, einheitliches Urlaubs- und Weihnachtsgeld, mindestens 31 Tage Urlaub sowie höhere Stundenlöhne.
Kritik der Arbeitgeber
Die Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) kritisierte den Ausstand scharf. Laut BDGW-Verhandlungsführer Hans-Jörg Hisam trage der dreitägige Warnstreik zur weiteren Verschlechterung der Branchensituation bei. „Am Ende sägen die Gewerkschaft Verdi und die Streikenden selbst an ihren Stühlen“, sagte Hisam.
Alternativen für Bargeld
Angesichts der Streiks und der damit verbundenen Engpässe werben die betroffenen Banken bei ihren Kunden für alternative Möglichkeiten, an Bargeld zu gelangen. So bieten viele Drogerien und Supermärkte die Möglichkeit, bei Bezahlung mit der EC-Karte zusätzlich Bargeld abzuheben.
Bereits jetzt warnen die Geldinstitute, dass auch im Umfeld der nächsten Verhandlungsrunde am 17. und 18. Oktober neue Bargeld-Engpässe auftreten könnten. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt und ob eine Einigung in den Tarifverhandlungen erzielt werden kann.
Fazit
Der aktuelle Streik der Geldboten stellt viele Bürger vor erhebliche Herausforderungen. Während die Gewerkschaft Verdi für bessere Arbeitsbedingungen kämpft, leiden die Verbraucher unter den unmittelbaren Folgen des Arbeitskampfes. Es zeigt sich einmal mehr, wie fragil die Bargeldversorgung in Deutschland ist und wie schnell sie durch Arbeitskämpfe beeinträchtigt werden kann. In Zeiten wie diesen wird die Bedeutung von Bargeld als Zahlungsmittel besonders deutlich, und es bleibt zu hoffen, dass eine schnelle Lösung gefunden wird, um die Versorgung wieder sicherzustellen.
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