Goldpreis in US-Dollar auf Erholungskurs: Was bedeutet das für Anleger?
Am Dienstag, den 18. Juli 2023, konnte der Goldpreis in US-Dollar einen signifikanten Anstieg verzeichnen. Um 9:15 Uhr notierte der Goldpreis am Spotmarkt bei 1.962 US-Dollar pro Unze, was 1.741 Euro entspricht. Im Vergleich zur Vorwoche bedeutet dies einen Anstieg von 1,7 Prozent auf Dollar-Basis, während der Euro-Goldpreis um ,6 Prozent niedriger notierte. Dies zeigt, dass der Euro gegenüber der US-Währung stark angezogen hat (+2,3 %).
Marktzinsen auf dem Rückzug
Interessant ist, dass im gleichen Zeitraum, in dem der Goldpreis in der Haupthandelswährung deutlich anzog, die Marktzinsen signifikant zurückgingen. Am Dienstag rentierten 10-jährige US-Staatsanleihen bei 3,78 Prozent, verglichen mit 3,98 Prozent in der Vorwoche. Auch die europäischen Zinsen gingen in ähnlichem Maße zurück. So sank die Rendite deutscher Staatspapiere mit entsprechender Laufzeit auf 2,43 Prozent (Vorwoche: 2,63 Prozent). Italienische und griechische 10-jährige Anleihen rentieren jedoch weiterhin über 4 Prozent.
Was bedeutet dies für den Goldpreis?
Die Frage, die sich nun für Anleger stellt, ist, was diese Entwicklungen für den Goldpreis bedeuten. Generell lässt sich sagen, dass, wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, deren Attraktivität unter defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren steigt. Dagegen wirkt das zinslose Gold als Anlageform in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert. Allerdings sind die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten, die eine Rolle bei der Entwicklung von Gold-Nachfrage und Goldpreis spielen.
Die kommende Handelswoche
Für die kommende Handelswoche sind mehrere potenziell marktbewegende Ereignisse zu erwarten, die auch den Goldpreis beeinflussen können. Neben der gestarteten Berichtssaison (Unternehmenszahlen für das zweite Quartal) gibt es einige US-Konjunkturdaten, die die allgemeinen Zinserwartungen tangieren können. Dazu gehören unter anderem US-Einzelhandelsdaten und US-Industrieproduktion im Juni, US-Baugenehmigungen und -Baubeginne im Juni, Deutsche Erzeugerpreise im Juni, wöchentliche US-Arbeitsmarktdaten, Phili-Fex-Index und US-Verkäufe neuer Häuser.
Erst in der übernächsten Woche stehen dann die nächsten Zinsentscheidungen in den USA und Europa an. Hier besteht das eindeutig größere Impuls-Potenzial für die Finanzmärkte.
Fazit
Die aktuelle Entwicklung des Goldpreises und der Marktzinsen zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, die globalen Finanzmärkte im Blick zu behalten und seine Anlagestrategie entsprechend anzupassen. Trotz der aktuellen Erholung des Goldpreises in US-Dollar sollte man als Anleger stets ein diversifiziertes Portfolio anstreben, um Risiken zu minimieren und Chancen optimal zu nutzen.
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