Goldpreis unter Druck: Warum das Edelmetall nach Trumps Wahlsieg nachgibt
Der Goldpreis musste zu Beginn der neuen Handelswoche deutliche Verluste hinnehmen. Eine Feinunze (31,1 Gramm) wurde am Montagvormittag in London für 2.666 US-Dollar gehandelt, was einem Rückgang von etwa 0,5 Prozent entspricht. Im weiteren Tagesverlauf rutschte der Kurs sogar auf unter 2.620 US-Dollar ab - ein Minus von über 2,3 Prozent.
Trump-Effekt belastet den Goldpreis
Der überraschend deutliche Wahlsieg Donald Trumps bei den US-Präsidentschaftswahlen hat dem Goldpreis stark zugesetzt. Noch Ende Oktober hatte das Edelmetall mit 2.790 US-Dollar je Feinunze ein historisches Rekordhoch markiert. Doch seither dominieren die Verkäufer das Geschehen. Marktbeobachter führen dies vor allem auf zwei Faktoren zurück:
- Ein erstarkender US-Dollar macht Gold für Anleger aus anderen Währungsräumen teurer
- Die Erwartung einer weniger aggressiven Zinssenkungspolitik der US-Notenbank Fed
Geopolitische Spannungen könnten Gold stützen
Trotz der aktuellen Schwäche sehen Experten weiterhin fundamentale Faktoren, die für das Edelmetall sprechen. Insbesondere die zu erwartenden handelspolitischen Spannungen zwischen den USA und China unter einer zweiten Trump-Präsidentschaft könnten dem Goldpreis Auftrieb verleihen. Bereits während seiner ersten Amtszeit hatte Trump einen erbitterten Handelskrieg gegen China geführt.
Die begonnene Zinssenkungspolitik und die anhaltende geopolitische Unsicherheit bieten weiterhin Potenzial für eine langfristig positive Goldpreisentwicklung.
Wie sollten Anleger jetzt reagieren?
Für langfristig orientierte Anleger besteht trotz der aktuellen Kursschwäche kein Grund zur Panik. Gold hat sich historisch als wertstabile Anlage in Krisenzeiten bewährt. Experten empfehlen weiterhin eine Goldquote von etwa 10 Prozent in einem ausgewogenen Portfolio. Neueinsteiger sollten die aktuelle Konsolidierungsphase jedoch abwarten und einen günstigeren Einstiegszeitpunkt suchen.
Terminmärkte signalisieren weitere Schwäche
An den Terminmärkten zeichnet sich ein wachsender Verkaufsdruck ab. Laut dem jüngsten Commitments-of-Traders-Report der US-Aufsichtsbehörde CFTC ist die Anzahl offener Gold-Futures-Kontrakte in der ersten Novemberwoche um 3,7 Prozent gesunken. Besonders große Spekulanten haben ihre optimistischen Positionen deutlich reduziert - ein Signal, das auf weitere Kursverluste in den kommenden Handelstagen hindeutet.
Für die weitere Entwicklung des Goldpreises dürften vor allem die künftige US-Geldpolitik sowie die geopolitischen Spannungen entscheidend sein. Eine Verschärfung der handelspolitischen Auseinandersetzungen zwischen den USA und China könnte dem Edelmetall wieder Auftrieb verleihen.
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