Heizungsgesetz: Verbände warnen vor Rückgang bei Sanierungen und Wärmepumpenkäufen
Die aktuelle Ampelregierung steht wieder einmal in der Kritik. Diesmal richten sich die kritischen Stimmen gegen das umstrittene Heizungsgesetz. Verbraucher- und Umweltverbände warnen in einem offenen Brief vor den möglichen Folgen des Gesetzes. "Wir sind tief besorgt über die aktuellen Einbrüche bei der Gebäudesanierungsrate", heißt es in dem an die Bundesregierung und den Bundestag gerichteten Brief, der von fünfzehn Branchen-, Verbraucher- und Klimaschutzverbänden unterzeichnet wurde.
Wärmepumpenabsatz stark zurückgegangen
Insbesondere der Absatz von Wärmepumpen ist laut den Fachverbänden stark zurückgegangen. Die Anzahl von Förderanträgen und Sanierungen von Gebäuden sowie der Absatz von Wärmepumpen seien stark zurückgegangen. Zahlen des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle zufolge halbierte sich im April, Mai und Juni die Zahl der Anträge für eine Bundesförderung effizienter Gebäude im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat. Bei Biomasse und Wärmepumpen brach die Zahl der Anträge besonders ein.
Gefahr für Klimaziele und sozialen Frieden
Durch die fehlende Nachfrage drohen Entlassungen von Fachkräften in diesem Bereich. Zusätzlich zu den Jobs sei aber auch das Erreichen von Klimazielen und der soziale Frieden in Gefahr. Hohe Heizkostenrechnungen träfen Haushalte mit geringen Einkommen in schlecht modernisierten Häusern besonders hart.
Forderung nach Klimakonjunkturpaket und Sanierungsprogramm
Die Verbände fordern daher ein dringendes Gegensteuern seitens der Politik. Parlament und Regierung müssten noch in diesem Sommer ein Klimakonjunkturpaket für den Gebäudesektor auflegen. Darüber hinaus brauche es ein Sanierungsprogramm für öffentliche Gebäude.
Finanzielle Belastungen für Hausbesitzer
Weil Hausbesitzerinnen und -besitzer bei der Umstellung auf klimafreundliche Heizsysteme große finanzielle Belastungen befürchteten, hatten die Pläne der Bundesregierung für ein neues Heizungsgesetz zuletzt für Diskussionen gesorgt. In einem Eilverfahren hatte das Bundesverfassungsgericht die geplante Verabschiedung des Gesetzes im Bundestag gestoppt. SPD, Grüne und FDP wollen das Gesetz als eines ihrer zentralen Vorhaben für mehr Klimaschutz nun Anfang September beschließen.
Es bleibt abzuwarten, ob die Regierung die Warnungen der Verbände ernst nimmt und entsprechend handelt. Angesichts der bisherigen Politik der Ampelkoalition ist allerdings Skepsis angebracht.
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