Hochwasser in Deutschland: Kommunen fordern Unterstützung – Passau erhöht Warnstufe
Die Hochwasserlage in Deutschland spitzt sich weiter zu. In vielen Regionen kämpfen die Menschen gegen die Wassermassen, die durch anhaltende Regenfälle und überlaufende Flüsse verursacht wurden. Besonders betroffen sind die Städte Dresden, Passau und mehrere Gebiete in Bayern. In Passau wurde die zweithöchste Hochwasser-Warnstufe ausgerufen, während Kommunen verstärkt Unterstützung von Bund und Ländern fordern.
Wasserspiegel in Dresden steigt bedrohlich
In Dresden hat der Wasserspiegel der Elbe bereits mehr als das Vierfache des Normalstandes erreicht. Die Pegelstände steigen weiter und könnten am Dienstag die Sechs-Meter-Marke überschreiten. Zum Vergleich: Bei der Jahrhundertflut 2002 erreichte der Pegel 9,40 Meter. Die Situation bleibt angespannt, während die Wassermassen aus Tschechien nach Deutschland fließen.
Katastrophale Zustände in Polen
Auch in Polen sind die Folgen des Hochwassers verheerend. In der Kleinstadt Klodzko sieht ein Teil der Fußgängerzone aus wie nach einer Bombenexplosion. Schaufenster und Türen wurden herausgerissen, Regale umgestürzt und lose Kabel hängen herum. Die Glatzer Neiße, ein Nebenfluss der Oder, trat über die Ufer und richtete immense Schäden an.
Besonders dramatisch ist die Lage in Nysa, wo das Wasser in die Notaufnahmestation des örtlichen Kreiskrankenhauses eindrang. 33 Patienten, darunter Kinder und Schwangere, mussten mit Schlauchbooten in Sicherheit gebracht werden. In der Region wurden Evakuierungen angeordnet, nachdem ein Riss in der Staumauer eines Stausees festgestellt wurde.
Warnstufe 3 im Landkreis Erding
Auch in Bayern steigen die Pegelstände. Im Landkreis Erding wurde die Hochwasser-Warnstufe 3 ausgerufen. Der Fluss Sempt hat am Pegel Berg nahe der Gemeinde Wörth einen Wasserstand von 1,57 Metern erreicht und damit den Richtwert für die Warnstufe 3 überschritten. Der Deutsche Wetterdienst prognostiziert, dass der ergiebige Regen im Süden und Osten von Bayern bis zum Mittag nachlassen soll.
Kommunen fordern mehr Unterstützung
Angesichts der dramatischen Überschwemmungen fordern die Kommunen mehr finanzielle Unterstützung von Bund und Ländern. André Berghegger, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, betonte die Notwendigkeit eines konsequenten Ausbaus des technischen Hochwasserschutzes. Er forderte langfristige finanzielle Unterstützung für Maßnahmen wie Spundwände, mobile Hochwasserschutzmaßnahmen oder Regenrückhaltebecken.
Ähnlich äußerte sich Achim Brötel, Präsident des Deutschen Landkreistags. Er betonte, dass Wasser eine echte Urgewalt sei und dass beim vorbeugenden Hochwasserschutz noch viel mehr getan werden müsse. Dafür seien jedoch auch entsprechende finanzielle Mittel notwendig, um die Strukturen des Katastrophenschutzes zu stärken und die Deiche ausreichend zu schützen.
Passau erhöht Warnstufe
In Passau wurde die zweithöchste Hochwasser-Warnstufe ausgerufen. Der Pegelstand der Donau stieg erneut an und erreichte in der Nacht 7,79 Meter. Mehrere Straßen, Fußwege und Parkplätze wurden gesperrt, und der Busverkehr teilweise umgeleitet. Laut Prognose soll das Hochwasser knapp unter der höchsten Warnstufe 4 bleiben.
Mindestens 18 Tote in Europa
Die Hochwasserlage bleibt angespannt. In weiten Teilen Europas, von Rumänien über Polen bis Österreich, sind Straßen und Felder überschwemmt, Keller und Häuser vollgelaufen. In Deutschland müssen sich die Menschen an Oder und Elbe auf die Wasserwalze aus den Zuflüssen einstellen. Bisher kamen mindestens 18 Menschen bei den verheerenden Regenfällen ums Leben.
Die dramatischen Bilder aus den betroffenen Gebieten zeigen einmal mehr die Notwendigkeit eines effektiven Hochwasserschutzes. Es bleibt zu hoffen, dass Bund und Länder die erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um künftige Katastrophen dieser Art zu verhindern.
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