IAEA-Chef übt scharfe Kritik: Deutschlands Atomausstieg gefährdet Energiesicherheit und Klimaziele
In einer bemerkenswerten Stellungnahme auf der UN-Klimakonferenz in Baku hat der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, den deutschen Atomausstieg als fatalen Irrweg bezeichnet. Deutschland nehme mit seiner Energiepolitik eine gefährliche Sonderrolle ein, die sowohl wirtschaftlich als auch klimapolitisch höchst fragwürdig sei.
Deutschland isoliert sich mit ideologischer Energiepolitik
Besonders brisant erscheint Grossis Feststellung, dass Deutschland das einzige Land weltweit sei, das sich vollständig von der Kernenergie verabschiedet habe. Während andere Nationen ihre ursprünglichen Ausstiegspläne längst überdenken würden, halte die Bundesrepublik stur an ihrer ideologisch geprägten Entscheidung fest. Eine Rückkehr zur Kernkraft wäre nach Einschätzung des IAEA-Chefs nicht nur "logisch und rational", sondern geradezu zwingend notwendig.
Klimaschutz ohne Atomkraft - eine gefährliche Illusion
Mit Nachdruck verwies Grossi auf die klimapolitische Bedeutung der Kernenergie. Atomkraftwerke würden kaum klimaschädliche Treibhausgase ausstoßen. Der Verzicht auf diese zuverlässige und saubere Energiequelle könnte sich als verhängnisvoller Fehler erweisen. Nicht ohne Grund würden zahlreiche Länder ihre Kernkraftkapazitäten ausbauen oder neu in diese Technologie einsteigen.
Der überstürzte Ausstieg unter Merkel
Die Wurzeln der aktuellen Energiekrise reichen zurück ins Jahr 2011. Nach der Nuklearkatastrophe in Fukushima leitete die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) übereilt den deutschen Atomausstieg ein. Eine Entscheidung, die heute von vielen Experten als emotional statt faktenbasiert kritisiert wird.
"Es war eine sehr schlechte Idee, diese Energiequelle aufzugeben", betont IAEA-Chef Grossi mit Blick auf die deutsche Entscheidung.
Wachsende Kritik an deutscher Energiepolitik
Die politische Debatte über eine mögliche Rückkehr zur Kernkraft gewinnt in Deutschland zunehmend an Fahrt. CDU und CSU bezeichnen die endgültige Abschaltung der letzten Atomkraftwerke im April 2023 inzwischen offen als "ideologisch motivierte Fehlentscheidung". Angesichts steigender Energiepreise und gefährdeter Versorgungssicherheit mehren sich die Stimmen, die eine Neubewertung der Kernenergie fordern.
Internationale Entwicklung spricht für Atomkraft
Während Deutschland an seinem energiepolitischen Sonderweg festhält, setzen immer mehr Länder auf einen Ausbau der Kernenergie. Diese Entwicklung unterstreicht die zunehmende Isolation der deutschen Position. Die Kombination aus Atom- und Kohleausstieg bei gleichzeitig unsicherer Versorgung durch erneuerbare Energien könnte sich als fataler Fehler für den Wirtschaftsstandort Deutschland erweisen.