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23.09.2024
20:30 Uhr

Iran errichtet kilometerlange Mauer zur Eindämmung illegaler Migration aus Afghanistan

Iran errichtet kilometerlange Mauer zur Eindämmung illegaler Migration aus Afghanistan

Der Iran hat eine neue Maßnahme zur Eindämmung der Migration aus Afghanistan ergriffen. Wie die Nachrichtenagentur Insa berichtet, hat der Iran eine kilometerlange Mauer an der Grenze zu Afghanistan errichtet. Diese soll die Ein- und Ausreisen kontrollieren und die Sicherheit in den Grenzgebieten erhöhen.

Hintergrund der Maßnahme

Seit über 40 Jahren fliehen Afghanen vor Bürgerkrieg, Armut und aktuell auch vor den Taliban in den Iran. Die Machtübernahme der radikalislamischen Taliban in Kabul im August 2021 hat diese Fluchtbewegungen weiter verstärkt. Die Grenze zwischen dem Iran und Afghanistan ist mehr als 900 Kilometer lang, und Millionen Afghanen sind in den letzten Jahrzehnten in den Iran geflohen.

Details zur Grenzmauer

Der Vize-Chef der iranischen Landstreitkräfte, Nosar Nemati, erklärte, dass bereits mehr als zehn Kilometer der Mauer gebaut wurden und weitere 50 Kilometer geplant seien. Neben der Mauer seien auch Zäune mit Stacheldraht und Wassergräben vorgesehen, um die Grenze noch undurchlässiger zu machen.

Politische Reaktionen und Maßnahmen

Der iranische Innenminister Eskandar Momeni hatte bereits vor zwei Wochen angekündigt, die Grenze zu Afghanistan „komplett“ abzuriegeln. Er betonte, dass der Iran nicht mehr in der Lage sei, „eine solch hohe Zahl an afghanischen Migranten aufzunehmen“.

Ausweisung von illegalen Flüchtlingen

Der Sprecher des Parlamentsausschusses für nationale Sicherheit, Ebrahim Resai, kündigte an, dass die Polizei „in naher Zukunft mehr als zwei Millionen“ illegal eingereiste Migranten ausweisen werde. Laut der amtlichen Nachrichtenagentur Irna machen Afghanen „mehr als 90 Prozent der ausländischen Staatsangehörigen“ im Iran aus, von denen viele ohne Ausweispapiere ins Land gelangt seien.

Historische und politische Implikationen

Die Entscheidung des Iran, eine Grenzmauer zu errichten, ist nicht nur eine Reaktion auf die aktuellen Migrationsbewegungen, sondern auch ein Zeichen für die zunehmende politische und wirtschaftliche Belastung, die das Land durch die Aufnahme von Flüchtlingen erfährt. Die Maßnahme könnte als Teil einer größeren Strategie gesehen werden, um die nationale Sicherheit zu stärken und die Kontrolle über die eigenen Grenzen zu behalten.

Diese Entwicklung wirft auch Fragen zur internationalen Zusammenarbeit und Verantwortung auf. Während westliche Nationen oft auf Menschenrechte und humanitäre Hilfe pochen, zeigt sich hier eine Realität, in der Staaten gezwungen sind, harte Maßnahmen zu ergreifen, um ihre eigene Stabilität zu wahren.

Die Situation an der iranisch-afghanischen Grenze bleibt angespannt und wird sicherlich weiterhin für Diskussionen und politische Debatten sorgen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Maßnahmen auf die Flüchtlingsbewegungen und die bilateralen Beziehungen zwischen den beiden Ländern auswirken werden.

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