Keir Starmer inmitten einer explosiven Spendenaffäre
Der britische Premierminister Keir Starmer sieht sich derzeit mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Grund ist eine Spendenaffäre, bei der es um luxuriöse Abendkleider für seine Frau Victoria geht, die nicht ordnungsgemäß gemeldet wurden. Diese wurden von Lord Waheed Alli, einem engen Freund und bedeutenden Unterstützer Starmers, finanziert.
Verstoß gegen Parlamentsregeln
Wie die Sunday Times berichtet, hat Starmer es versäumt, die gesponserten Abendkleider für seine Frau zu deklarieren – ein klarer Verstoß gegen die Parlamentsregeln. Die luxuriösen Kleider, einschließlich der Dienste eines persönlichen Einkäufers und Anpassungen, wurden von dem Multimillionär und Labour-Unterstützer Waheed Alli finanziert, der auch als Lord Alli im britischen Oberhaus sitzt.
Einflussreiche Persönlichkeit in der Labour-Partei
Waheed Alli, der ursprünglich als Investmentbanker begann und später als Produzent erfolgreicher Fernsehformate bekannt wurde, ist eine einflussreiche Persönlichkeit innerhalb der Labour-Partei. 1998 wurde er von Tony Blair in den Adelsstand erhoben und hat seitdem fast eine Million Pfund an Labour gespendet. Er gilt als enger Vertrauter von Keir Starmer und leitete vor Kurzem die Spendensammlung für die Labour-Wahlkampagne.
Verfehlungen und Konsequenzen
Die nicht gemeldeten Abendkleider wurden erst entdeckt, als Starmers Büro die Regularien für Spenden erneut überprüfte. Anlass für die Überprüfung waren vermehrte Angebote von Designern an Victoria Starmer. Laut den Regeln hätten auch diese gesponserten Abendkleider als Spende deklariert werden müssen.
Die Affäre wird besonders pikant, da Starmer in der Vergangenheit den früheren Premierminister Boris Johnson scharf für dessen Umgang mit Spenden kritisiert hatte. Nun gerät er selbst in den Fokus. Eine Analyse der Financial Times ergab, dass Starmer seit 2019 Spenden im Wert von fast 90.000 Euro erhalten hat, was ihn zu einem der am meisten unterstützten Abgeordneten macht.
Weitere Vorfälle werfen Fragen auf
Zusätzlich zu dieser Affäre wurde Starmer im Juni auf einem Konzert von Taylor Swift im Wembley-Stadion gesichtet. Die VIP-Tickets für dieses Event wurden ihm von der britischen Premier League geschenkt. Laut den Vorschriften müssen Abgeordnete alle Spenden, auch solche an Familienangehörige, innerhalb eines Monats deklarieren.
Einfluss und Zugang zu Downing Street
Für Irritationen sorgte auch die Information, dass Alli – obwohl er kein offizielles Regierungsamt innehat – Zugang zum Amtssitz des Premierministers in der Downing Street besitzt. Nach der letzten Wahl nutzte er diesen, um im Garten des Anwesens eine Feier für Spender und andere Gäste auszurichten.
Politische Konsequenzen
Die Enthüllungen um die Spendenaffäre werfen ein Schlaglicht auf die Verbindungen zwischen Politik und großen Geldgebern. Es bleibt abzuwarten, welche politischen Konsequenzen Starmer aus dieser Affäre ziehen muss und wie sich dies auf seine Position innerhalb der Labour-Partei und gegenüber der Öffentlichkeit auswirken wird.
Die deutsche Politik könnte sich von diesen Enthüllungen eine Scheibe abschneiden und ihre eigenen Regelungen für Transparenz und Spendenüberwachung überdenken. Denn nur durch strikte Kontrollen und Offenlegungspflichten kann das Vertrauen der Bürger in die politische Klasse wiederhergestellt werden.