Nach Angriff auf Netanjahus Flugzeug: Israel geht gegen Huthis im Jemen vor
Die Spannungen im Nahen Osten haben eine neue Eskalationsstufe erreicht. Am vergangenen Sonntag griff die israelische Luftwaffe Ziele der vom Iran unterstützten Huthi-Milizen im Westen des Jemen an. Dies geschah als Reaktion auf den Abschuss mehrerer ballistischer Raketen auf Israel, welche angeblich das Flugzeug von Premierminister Benjamin Netanjahu treffen sollten. Netanjahu war nach einem Besuch bei der UNO in New York auf dem Ben Gurion Flughafen in Tel Aviv gelandet.
Umfangreiche Angriffe auf Ölhäfen
Laut Berichten der Gesundheitsbehörde der Huthis kamen bei den Angriffen vier Menschen ums Leben, 29 weitere wurden verletzt. Die Offensive war umfangreicher als die Angriffe im Juli, als Israel Ziele im Hodeidah-Hafen angriff. Damals wurde eine von dort gestartete Drohne abgeschossen, die einen Mann in Tel Aviv tötete. Neben Hodeidah war diesmal auch der Hafen Ras Isa Ziel der Angriffe.
Strategische Ziele im Visier
Die israelischen Verteidigungskräfte (IDF) erklärten, dass die Angriffe auf Ölhäfen gerichtet waren, über die das Huthi-Regime nicht nur Versorgungsgüter, sondern auch iranische Waffen in die Region verschifft. Diese Angriffe führten zu Unterbrechungen in der Stromversorgung der Hafenstadt.
Israels Entschlossenheit demonstriert
Verteidigungsminister Joav Gallant betonte, dass der über 1.800 Kilometer entfernte Angriff eine klare Botschaft senden solle: „Kein Ort ist für uns zu weit entfernt, um gegen Bedrohungen für israelische Bürger vorzugehen.“ Generalstabschef Generalleutnant Herzi Halevi fügte hinzu: „Wir wissen, wie man weit entfernte Ziele erreicht und präzise trifft.“
Hintergrund der Eskalation
In den letzten elf Monaten hatte das Huthi-Regime mehr als 220 ballistische Raketen, Marschflugkörper und Drohnen auf Israel abgefeuert. Die meisten dieser Angriffe zielten auf die südisraelische Stadt Eilat. Zudem griffen die Huthis internationale Handelsschiffe im Roten Meer an. Diese Eskalation führte zu einer breiteren Anti-Terror-Offensive der israelischen Regierung in Gaza, dem Libanon und Berichten zufolge auch in Syrien.
Politische Auswirkungen in Israel
Die jüngsten Kampfhandlungen haben innerhalb Israels zu einer politischen Einigung geführt. Gideon Sa’ar, Chef der Partei „Neue Hoffnung“, kündigte seine Rückkehr in die Regierung an, nachdem er zuvor das Angebot abgelehnt hatte, das Verteidigungsministerium zu übernehmen. Premierminister Netanjahu begrüßte diesen Schritt und betonte, dass dies zur Einigkeit in den Reihen der Regierung beitrage.
Uneinigkeit im Iran
Unterdessen scheint es innerhalb des iranischen Regimes Uneinigkeit über die Reaktion auf die Ausschaltung der Hisbollah-Führung zu geben. Quellen aus den Revolutionsgarden berichteten der „New York Times“, dass der Schlag gegen Nasrallah Bedenken ausgelöst habe. Einige Hardliner fordern einen vollumfänglichen Krieg gegen Israel, während moderatere Kräfte vor einer Eskalation warnen, die schwere Schäden für die ohnehin angeschlagene iranische Wirtschaft bedeuten könnte.
Beobachter gehen davon aus, dass der Iran nun versuchen wird, die Kommandostruktur der Hisbollah neu aufzubauen und die Aufrüstung der Proxys zu intensivieren. Die Situation bleibt angespannt und die kommenden Wochen werden zeigen, wie sich die Lage weiterentwickelt.
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