Nokia streicht massiv Stellen in China und Europa
Der skandinavische Elektronikhersteller Nokia hat Insidern zufolge ein Fünftel seiner Stellen in China gestrichen. Auch in Europa sind hunderte Arbeitsplätze in Gefahr. Diese drastischen Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Sparplans des Unternehmens.
Stellenabbau im großen Stil
Stockholm – Laut Aussagen von Insidern hat Nokia rund ein Fünftel seiner Belegschaft in China entlassen. Insgesamt seien nahezu 2.000 Mitarbeiter von der Maßnahme betroffen, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen am Donnerstag. In Europa plane der finnische Telekom-Ausrüster weitere 350 Stellen abzubauen. Der Konzern bestätigte, dass Gespräche über den Stellenabbau in Europa bereits begonnen haben. Eine Stellungnahme zu den Entlassungen in China lehnte Nokia jedoch ab.
Sparmaßnahmen und Kostensenkungen
Die Kürzungen stehen im Zusammenhang mit den im vergangenen Jahr angekündigten Sparmaßnahmen. Im Oktober 2023 hatte Nokia bekanntgegeben, wegen der schwachen Nachfrage bis zu 14.000 Arbeitsplätze abbauen zu wollen. „Ich bin mit dem Tempo der Kostensenkung zufrieden. Wir liegen sogar etwas vor unserem ursprünglichen Zeitplan“, sagte Konzernchef Pekka Lundmark zu Reportern.
Wirtschaftliche Auswirkungen
Obwohl Nokia im dritten Quartal ein überraschend starkes Gewinnplus bekanntgab, spiegelte sich dies nicht positiv auf dem Aktienkurs wider. Dank strikter Kostenkontrolle und besserer Geschäfte in ertragsstarken Märkten steigerte das Unternehmen das operative Ergebnis um neun Prozent auf 454 Millionen Euro, obwohl der Umsatz um acht Prozent auf 4,33 Milliarden Euro schrumpfte.
Reaktionen der Anleger
Bei den Anlegern kam die Bilanz nicht gut an – die Aktien fielen an der Börse in Helsinki um mehr als vier Prozent. Dies zeigt, dass trotz positiver Geschäftszahlen und strikter Kostenkontrolle die Unsicherheit über die langfristige Stabilität des Unternehmens groß ist.
Ein düsteres Zeichen für den Arbeitsmarkt
Die massiven Stellenstreichungen bei Nokia sind ein düsteres Zeichen für den Arbeitsmarkt sowohl in China als auch in Europa. Während das Unternehmen versucht, sich durch rigorose Sparmaßnahmen zu stabilisieren, stehen viele Arbeitnehmer vor einer ungewissen Zukunft. Dies könnte auch die soziale und wirtschaftliche Stabilität in den betroffenen Regionen beeinträchtigen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen auf die langfristige Wettbewerbsfähigkeit von Nokia und die betroffenen Arbeitsmärkte auswirken werden. Klar ist jedoch, dass die aktuellen Maßnahmen ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen sind, mit denen traditionelle Unternehmen in einem sich rapide verändernden globalen Markt konfrontiert sind.
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