
Ölmagnat warnt: "Drill, Baby, Drill" funktioniert erst ab 80 Dollar pro Barrel
Die amerikanische Ölindustrie steht vor gewaltigen Herausforderungen. Der renommierte Ölmagnat und Trump-Unterstützer Harold Hamm schlägt Alarm: Die derzeit propagierte "Drill, Baby, Drill"-Strategie sei bei den aktuellen Ölpreisen schlichtweg nicht realisierbar. Für eine profitable Förderung, besonders außerhalb der Premium-Standorte im Permian-Becken, seien Preise von mindestens 80 Dollar pro Barrel erforderlich.
Die gefährliche Illusion der Biden-Administration
Während die aktuelle US-Regierung von deutlich niedrigeren Preisen träumt und sogar mit einem Niveau von 50 Dollar pro Barrel liebäugelt, zeichnen Industrieexperten ein völlig anderes Bild. Die Realität des Marktes spricht eine deutliche Sprache: Bei Preisen unter 65 Dollar droht der US-Ölindustrie eine massive Produktionsdrosselung.
Ernüchternde Zahlen aus der Praxis
Scott Sheffield, Gründer von Pioneer Natural Resources, warnt eindringlich vor zu niedrigen Ölpreisen. Die Break-even-Schwelle amerikanischer Ölunternehmen liege bereits bei 50-55 Dollar - und das nur für die reinen Betriebskosten inklusive Dividenden. "Mit 50-Dollar-Öl können wir nicht arbeiten", stellt Sheffield unmissverständlich klar.
Düstere Prognosen der Analysten
Die Citigroup zeichnet ein besorgniserregendes Szenario: Bereits bei einem WTI-Preis von 65 Dollar müsste die Industrie ihre Produktion einfrieren und etwa 25 Bohranlagen stillegen. Noch dramatischer würde es bei einem Preisrutsch in die oberen 50er-Region: Bis zu 75 Bohranlagen könnten dann vom Netz gehen, was einen Produktionsrückgang von mehr als 300.000 Barrel pro Tag bedeuten würde.
Zusätzliche Belastungen durch politische Entscheidungen
Als wären die Marktbedingungen nicht schon herausfordernd genug, kommen noch weitere Kostentreiber hinzu. Die US-Importzölle auf Stahl und Aluminium belasten die Branche zusätzlich. Hamm kritisiert, dass die heimischen Stahlproduzenten den Bedarf an Bohrröhren nicht annähernd decken können - ein weiterer Sargnagel für die ohnehin schon angespannte Kostensituation.
Fazit: Realitätscheck statt Wunschdenken
Die Diskrepanz zwischen politischen Wunschvorstellungen und wirtschaftlicher Realität könnte kaum größer sein. Während die Administration von günstiger Energie träumt, kämpft die Industrie mit harten ökonomischen Fakten. Die Message der Experten ist eindeutig: Ohne deutlich höhere Ölpreise wird aus dem erhofften Förder-Boom ein Rohrkrepierer - mit potenziell weitreichenden Folgen für die amerikanische Energieunabhängigkeit.
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