Plagiatsvorwürfe gegen Kamala Harris: Ein politisches Erdbeben?
Die US-Vizepräsidentin und Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris sieht sich aktuell massiven Plagiatsvorwürfen ausgesetzt. Der österreichische Plagiatsforscher Stefan Weber hat in einer Untersuchung zahlreiche nicht gekennzeichnete Textübernahmen in Harris' Veröffentlichungen aufgedeckt. Diese Enthüllungen werfen ein düsteres Licht auf die politische Integrität der hochrangigen Politikerin und erinnern an ähnliche Fälle in der jüngeren Vergangenheit.
Plagiate in "Smart on Crime"
Laut Weber finden sich allein in Harris' Buch "Smart on Crime" aus dem Jahr 2009 mehr als zwei Dutzend Plagiatsfragmente. Besonders brisant: Harris soll unter anderem fast wortwörtlich Passagen aus einem Wikipedia-Artikel sowie eine Anekdote über Martin Luther King übernommen haben, ohne die Quellen zu nennen. Auch sogenanntes "Selbstplagiat", bei dem Harris Passagen aus eigenen früheren Veröffentlichungen wiederverwertete, kommt mehrfach vor.
Ein Muster aus "Bauernopfer-Plagiaten"
Weber spricht in seinem englischsprachigen Beitrag von einem Muster aus "Bauernopfer-Plagiaten" (Pawn Sacrifice Plagiarism). Hierbei werden nur Teile der übernommenen Textpassage korrekt zitiert, um die eigentliche Übernahme zu verschleiern. Dieses Vorgehen soll auch in einem Bericht von Harris aus ihrer Zeit als Generalstaatsanwältin von Kalifornien nachweisbar sein. Insgesamt 17 weitere nicht gekennzeichnete Textübernahmen wurden hier entdeckt.
Ghostwriter als mögliche Urheber?
Die Frage, ob die nachgewiesenen Plagiate von Harris selbst oder von Mitarbeitern ihres Teams zu verantworten sind, bleibt bislang unbeantwortet. Es ist jedoch davon auszugehen, dass wie bei vielen Politikern sogenannte Ghostwriter an dem Buch "Smart on Crime" mitgewirkt haben. Harris selbst äußerte sich bisher nicht zu den Vorwürfen.
Ein ethisches Dilemma
Für den Forscher Weber ist das Ausmaß der nachgewiesenen Plagiate ein schwerwiegendes Vergehen. "Mein Credo war immer: Wenn Sie glauben, dass Sie so viel zu sagen haben, dass es ein ganzes Buch wert ist, dann sagen Sie es bitte in Ihren eigenen Worten. Wenn nicht, zitieren Sie bitte korrekt," so Weber. Harris habe jedoch Passagen aus einem Wikipedia-Artikel plagiiert und eine Kindheitsgeschichte von Martin Luther King "entliehen".
Parallelen zu Annalena Baerbock
Die Plagiatsvorwürfe gegen Harris erinnern stark an den Fall der deutschen Bundesaußenministerin Annalena Baerbock. Auch Baerbock hatte in ihrem Buch "Jetzt: Wie wir unser Land erneuern" mehrere Passagen ohne korrekte Quellenangabe aus fremden Texten übernommen. Anders als Harris räumte Baerbock die Vorwürfe jedoch ein und bat um Entschuldigung. Politische Konsequenzen hatte der Fall für Baerbock nicht.
Forderung nach Aufklärung
Die Enthüllungen werfen Fragen zur politischen Ethik und Integrität auf. Es bleibt abzuwarten, ob und wie Kamala Harris auf die Vorwürfe reagieren wird. Die Forderung nach einer umfassenden Aufklärung steht im Raum, und die Öffentlichkeit erwartet Antworten.
Es bleibt spannend, wie sich diese Vorwürfe auf Harris' politische Karriere und die bevorstehende Präsidentschaftswahl auswirken werden. Eines ist sicher: Die Diskussion über politische Ethik und Verantwortlichkeit wird durch diesen Fall erneut befeuert.
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