Politisches Beben in Südkorea: Parlament enthebt Präsident Yoon seines Amtes
In einer historischen Abstimmung hat das südkoreanische Parlament Präsident Yoon Suk Yeol seines Amtes enthoben. Mit 204 von 300 Stimmen wurde die erforderliche Zweidrittelmehrheit deutlich erreicht. Auslöser für diesen drastischen Schritt war die umstrittene Ausrufung des Kriegsrechts durch Yoon Anfang Dezember.
Massive Proteste begleiten politische Entscheidung
Die Amtsenthebung wurde von gewaltigen Demonstrationen begleitet. Nach Polizeiangaben versammelten sich mehr als 200.000 Menschen vor dem Parlamentsgebäude in Seoul, um ihren Unmut über den Präsidenten zum Ausdruck zu bringen. Gleichzeitig demonstrierten etwa 30.000 Anhänger Yoons mit amerikanischen und südkoreanischen Flaggen für ihren Präsidenten.
Verfassungsgericht muss endgültig entscheiden
Der 63-jährige Yoon ist mit sofortiger Wirkung von seinem Amt suspendiert. Das Verfassungsgericht hat nun 180 Tage Zeit, um über seine politische Zukunft zu entscheiden. Bis dahin übernimmt Ministerpräsident Han Duck Soo die Amtsgeschäfte des Präsidenten.
Ermittlungen gegen Yoon und sein Umfeld
Die Staatsanwaltschaft hat bereits Ermittlungen gegen den suspendierten Präsidenten und sein engstes Umfeld eingeleitet. Besonders brisant: Yoon soll eine Vorladung zur Befragung abgelehnt haben. Gegen hochrangige Militärs wurden bereits Haftbefehle beantragt.
Die heutige Amtsenthebung ist ein großer Sieg des Volkes und der Demokratie
Internationale Reaktionen
Die politische Krise in Südkorea wird auch international aufmerksam verfolgt. Während die EU eine schnelle verfassungskonforme Lösung fordert, bekräftigte US-Präsident Biden in einem Gespräch mit Interimspräsident Han die "eiserne" Unterstützung der Vereinigten Staaten.
Geopolitische Bedeutung der Krise
Die politischen Turbulenzen in Südkorea könnten weitreichende Folgen für die gesamte Region haben. Das Land befindet sich seit 1953 formal im Kriegszustand mit Nordkorea und ist ein wichtiger Verbündeter der USA in Ostasien. Die amerikanische Präsenz von 28.000 Soldaten unterstreicht die strategische Bedeutung des Landes.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob das Verfassungsgericht die Entscheidung des Parlaments bestätigt und wie sich die politische Situation in dem wirtschaftlich bedeutenden ostasiatischen Land weiterentwickelt. Die Stabilität der Region könnte maßgeblich vom Ausgang dieser Verfassungskrise abhängen.
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