Spanien verhängt drastische Ausgangssperren wegen Unwettern - Erinnerungen an Corona-Maßnahmen werden wach
In mehreren spanischen Regionen greifen die Behörden zu drastischen Maßnahmen, die stark an die restriktive Corona-Politik erinnern. Aufgrund angekündigter Unwetter werden die Menschen in Valencia, Malaga und Granada quasi unter Hausarrest gestellt.
Massive Einschränkungen der Bewegungsfreiheit
Die verhängten Restriktionen sind weitreichend: In Granada bleiben Schulen und Geschäfte weitgehend geschlossen. In der Region Valencia gilt für 20 Gemeinden ein striktes Fahrverbot für Privatfahrzeuge, das von Mittwoch 18 Uhr bis Donnerstag 18 Uhr andauert. Die Menschen dürfen ihre Häuser nur noch in "Fällen höherer Gewalt" verlassen.
Ausnahmeregelungen erinnern an Corona-Zeiten
Die Liste der Ausnahmen liest sich wie ein Déjà-vu aus der Corona-Zeit: Erlaubt sind lediglich:
- Besuche von Gesundheitseinrichtungen
- Rückkehr zum Hauptwohnsitz
- Pflege von hilfsbedürftigen Personen
- Notfälle und Situationen höherer Gewalt
Massive Auswirkungen auf Infrastruktur
Die Maßnahmen haben weitreichende Folgen für den öffentlichen Verkehr. Der Zugverkehr zwischen Barcelona und Valencia wurde komplett eingestellt. In Málaga kam es bereits zu ersten Überschwemmungen, die den U-Bahn-Verkehr zum Erliegen brachten. Rund 4.200 Menschen mussten vorsorglich evakuiert werden.
Kritische Stimmen werden laut
Die drakonischen Maßnahmen stoßen in der Bevölkerung auf geteilte Reaktionen. Während einige die Vorsichtsmaßnahmen als überzogen kritisieren, verweisen Befürworter auf die Notwendigkeit, Rettungskräfte vor unnötigen Einsätzen zu schützen. Der Regierungschef der Region Valencia, Carlos Mazón, bezeichnet die Maßnahmen als "außergewöhnlich", aber notwendig für die Sicherheit der Bevölkerung.
Die aktuelle Situation zeigt einmal mehr, wie schnell Grundrechte unter dem Deckmantel der Sicherheit eingeschränkt werden können. Die Parallelen zu den Corona-Maßnahmen sind dabei mehr als deutlich.
Bemerkenswert ist, dass ähnliche Wetterlagen in anderen europäischen Ländern bislang ohne derart massive Einschränkungen der Bewegungsfreiheit bewältigt wurden. In Österreich etwa verzichtete man während der schweren Überschwemmungen im September auf vergleichbare Restriktionen.
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