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17.09.2024
08:01 Uhr

SPD-Politiker stellt Scholz-Kanzlerkandidatur infrage: Eine deutliche Kampfansage

SPD-Politiker stellt Scholz-Kanzlerkandidatur infrage: Eine deutliche Kampfansage

In einem überraschenden Schritt hat Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter, ein prominenter SPD-Politiker, die Kanzlerkandidatur von Olaf Scholz öffentlich infrage gestellt. Reiter brachte die Möglichkeit ins Spiel, dass Verteidigungsminister Boris Pistorius als Kanzlerkandidat der SPD antreten könnte.

Reiter fordert Scholz heraus

Reiter erklärte gegenüber dem „Tagesspiegel“, dass Pistorius, der derzeit als der beliebteste Politiker Deutschlands gilt, eine ernsthafte Alternative zu Scholz darstellen könnte. „Natürlich kommt der beliebteste Politiker Deutschlands als SPD-Kanzlerkandidat infrage“, sagte Reiter. „Wenn jemand wie Boris Pistorius ein solches Ansehen hat, muss die SPD auch darüber nachdenken, ob er die beste Wahl für die Kanzlerkandidatur ist oder ob man mit dem amtierenden Bundeskanzler ins Rennen geht.“

Die Stärken von Pistorius

Reiter lobte Pistorius für seine klare Kommunikation und seine entschlossene Haltung. „Boris Pistorius sei der mit Abstand beliebteste Politiker, weil er entscheidet, er erklärt, er hat klare Botschaften, er redet mit der Truppe“, sagte Reiter. „Er sagt, was er denkt, und er kämpft.“ Diese Eigenschaften machten Pistorius authentisch und zuverlässig.

Kritik an Scholz' Kommunikationsstil

Reiter äußerte auch Kritik an Scholz' Kommunikationsstil und Entscheidungsprozessen. „Die Menschen schauen auf den Kanzler, sie wollen Führung“, sagte Reiter. „Die Menschen wollten einen Kanzler, der mit ihnen redet, der sie versteht, der weiß, was sie bewegt, der präsent ist.“

Reiter betonte, dass die Lage der SPD ernst sei, aber nicht hoffnungslos. Die jüngsten Wahlergebnisse und die bundesweiten Umfragen zeigten, dass die SPD derzeit weit entfernt sei von einem Regierungsanspruch ab 2025.

Forderungen an die SPD-Spitze

Reiter ging noch weiter und forderte die SPD-Co-Vorsitzende Saskia Esken zum Verzicht auf ihr Amt auf. Er kritisierte ihre „skurrilen Auftritte“ und erklärte, dass jemand, der im Fernsehen sage, aus dem tödlichen IS-Anschlag in Solingen lasse sich nichts lernen, nicht an der Spitze der SPD stehen dürfe.

Auch SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert bekam sein Fett weg. Reiter warf ihm vor, sich „zufrieden“ mit den jüngsten SPD-Wahlergebnissen gezeigt zu haben. „Bei solchen Aussagen von Esken oder Kühnert bekomme ich einen Wutanfall. So unterstreicht man keine Führungsstärke, sondern erweckt den Eindruck: Hauptsache, wir behalten ein paar Mandate und ich behalte meinen Posten“, sagte Reiter.

Die Zukunft der SPD

Die Äußerungen von Reiter zeigen deutlich, dass innerhalb der SPD erhebliche Spannungen und Unsicherheiten herrschen. Ob Olaf Scholz tatsächlich noch einmal als Kanzlerkandidat antritt oder ob die Partei einen Wechsel in Erwägung zieht, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass die SPD vor einer entscheidenden Weggabelung steht, die ihre Zukunft maßgeblich beeinflussen wird.

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