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06.03.2025
16:28 Uhr

Spiegel-Vize unter Druck: Dubiose Geschäftsbeziehungen werfen Schatten auf Berichterstattung

Ein neuer Skandal erschüttert das renommierte Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Im Zentrum der Kontroverse steht die stellvertretende Chefredakteurin Melanie Amann, der nun vorgeworfen wird, die journalistische Unabhängigkeit für persönliche Geschäftsbeziehungen geopfert zu haben. Der Fall wirft ein bezeichnendes Licht auf die fragwürdigen Verflechtungen zwischen Medien und Wirtschaft.

Geschäftliche Verstrickungen im Immobilienbereich

Die Vorwürfe wiegen schwer: Amann soll ihre Position beim Spiegel genutzt haben, um eine überaus positive Berichterstattung über den Immobilienunternehmer Florian Wichelmann und dessen Firma Nena Apartments zu lancieren. Besonders brisant: Die Journalistin vermietet selbst eine Eigentumswohnung im begehrten Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg an eben jenes Unternehmen. Diese geschäftliche Verbindung wurde bei der Veröffentlichung des wohlwollenden Artikels im März 2022 mit keinem Wort erwähnt.

Flüchtlingshilfe als PR-Instrument?

Der fragliche Artikel porträtierte Wichelmann als selbstlosen Helfer in der Flüchtlingskrise. Seine Firma stelle Wohnungen für ukrainische Flüchtlinge zur Verfügung, in einem Fall sogar kostenlos. Diese durchweg positive Darstellung erscheint nun in einem völlig anderen Licht. Die jahrzehntelange Bekanntschaft zwischen Amann und Wichelmann, die jetzt durch Recherchen der taz ans Tageslicht kam, lässt die vermeintlich objektive Berichterstattung zur Farce werden.

Systematisches Versagen der journalistischen Kontrolle

Besonders pikant: Die Pressestelle des Spiegels bestätigte mittlerweile, dass Amann selbst den Kontakt zu Wichelmann vermittelt und ihn als "möglicherweise geeigneten Ansprechpartner" empfohlen hatte. Diese Einflussnahme auf die redaktionelle Arbeit wirft fundamentale Fragen nach der Integrität des Qualitätsjournalismus auf.

Nicht der erste Skandal

Für Melanie Amann ist es nicht die erste Kontroverse. Erst im September 2024 geriet sie durch geleakte Chatprotokolle in die Schlagzeilen. Diese legten nahe, dass sie während der Corona-Zeit aktiv gegen kritische Stimmen in der Redaktion vorging. Ein Muster zeichnet sich ab: Wer nicht auf Linie ist, muss offenbar mit Konsequenzen rechnen.

Dieser Fall reiht sich ein in eine bedenkliche Serie von Enthüllungen über die zunehmende Vermischung von Journalismus und persönlichen Interessen. Er zeigt exemplarisch, wie selbst renommierte Medien Gefahr laufen, ihre Glaubwürdigkeit zu verspielen, wenn wirtschaftliche Verflechtungen die journalistische Unabhängigkeit untergraben.

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