Starker Goldpreis-Rückgang: Was ist da los?
Der Goldpreis hat innerhalb einer Woche um mehr als 4 Prozent nachgegeben. Verschiedene Faktoren bremsten zuletzt das Gold-Momentum. Doch was steckt hinter diesem deutlichen Rückgang?
Goldpreis deutlich schwächer
Der Goldpreis ist in dieser Woche stärker zurückgekommen. Am gestrigen Donnerstag ging Gold mit 2.353 US-Dollar pro Unze aus dem US-Futures-Handel. Das entsprach 2.168 Euro. Es war der Verfallstermin der August-Optionen an der COMEX. Damit kam der Kurs innerhalb einer Woche um 4,2 Prozent beziehungsweise 3,8 Prozent (in Euro) zurück. Der starke Goldpreis-Rückgang war begleitet von einem stärkeren US-Dollar und einer allgemeinen Marktschwäche. Denn auch die Aktienindizes und vor allem Tech-Aktien kamen zuletzt von ihren Hochs zurück. Konjunktursorgen und wiederholt schwächere Quartalsergebnisse großer Konzerne belasteten die Stimmung.
Technische Faktoren und China
Außerdem begünstigten zuletzt technische Faktoren den Rücklauf beim Goldpreis, weil kurzfristige Unterstützungen verletzt wurden. Hinzu kommt der China-Faktor. Gold in China notierte am Donnerstagnachmittag um 14:30 Uhr an der Shanghai Gold Exchange mit 552,54 Yuan pro Gramm. Zu diesem Zeitpunkt entsprach der Goldpreis in Shanghai umgerechnet 77,82 US-Dollar oder 2.420 US-Dollar pro Unze. Gleichzeitig kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt (FOREX) 2.373 US-Dollar. Das heißt, Gold wurde in China mit Aufschlägen von rund 47 Dollar auf den internationalen Kurs gehandelt (Vorwoche: 53 Dollar). Hier haben wir in den vergangenen Monaten schon deutlich höhere Aufschläge von teilweise über 90 Dollar gesehen.
Ausblick
Das heißt, das von China ausgehende Goldpreis-Momentum hat zuletzt nachgelassen. Das gilt auch für die chinesischen Goldimporte sowie die offiziellen Goldreserven des Landes, die zuletzt zwei Monate in Folge unverändert blieben. Am heutigen Freitagnachmittag stehen aus den USA noch wichtige Wirtschaftsdaten an. Um 14:30 Uhr erscheint der PCE-Index für den Monat Juni. An diesem Inflationsindikator orientiert sich die US-Notenbank primär bei der Gestaltung ihrer Geldpolitik. Außerdem gibt es Zahlen zu den privaten Einkünften und Ausgaben und das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan steht an.
In der kommenden Woche findet dann die Fed-Sitzung statt. Am Mittwochabend wissen wir dann mehr über die weitere Zinspolitik in den USA. Dass die US-Notenbank schon an diesem Termin die Zinsen senkt, wurde Freitagvormittag am US-Terminmarkt mit einer Wahrscheinlichkeit von 12,3 Prozent gehandelt. In den kommenden Tagen wird sich dann zeigen, ob die aktuelle Goldpreis-Schwäche schon eine gute Kaufgelegenheit war.
Fazit
Die jüngsten Entwicklungen am Goldmarkt zeigen, wie sensibel der Preis auf verschiedene wirtschaftliche und politische Faktoren reagiert. Für Anleger könnte die derzeitige Schwächephase eine Chance darstellen, Gold zu attraktiveren Preisen zu erwerben. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Wochen entwickelt und welche Rolle die Entscheidungen der US-Notenbank dabei spielen werden.
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