Ukraine verliert im Osten ihre Bergarbeiterstadt Wuhledar
Die anhaltenden Kämpfe in der Ostukraine haben erneut eine dramatische Wendung genommen. Nach monatelangen Gefechten und schweren Verlusten ist es den russischen Truppen gelungen, die strategisch wichtige Bergarbeiterstadt Wuhledar im Gebiet Donezk zu erobern. Diese Stadt, die vor dem Krieg rund 15.000 Einwohner zählte, ist nun unter russischer Kontrolle. Russische Militärblogs veröffentlichten bereits Fotos von russischen Flaggen, die auf mehreren Gebäuden der Stadt wehen. Auch ukrainische Militärbeobachter markierten Wuhledar als russisch kontrolliert.
Ein schwerer Schlag für die Ukraine
Der Verlust von Wuhledar stellt einen schweren Rückschlag für die Ukraine dar. Seit mehr als zwei Jahren war die Stadt ein umkämpfter Vorposten, und die ukrainischen Truppen leisteten erbitterten Widerstand. Doch die russische Armee konnte die Stadt schließlich von Osten und Westen umgehen und nahezu einkreisen. Berichte über einen geordneten Rückzug der letzten ukrainischen Verteidiger gibt es nicht, und es wird vermutet, dass noch vereinzelte ukrainische Soldaten in der Stadt verbleiben.
Verteidigungsforum in Kiew
Während die Kämpfe weitergehen, fand in Kiew zum zweiten Mal ein Forum der Verteidigungsindustrie statt. Vertreter aus über 30 Ländern und fast 300 ukrainischen und ausländischen Unternehmen nahmen daran teil. Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte in seiner abendlichen Videoansprache die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit für die Aufrüstung der ukrainischen Armee. „Für die Ukraine ist es absolut entscheidend, dass nicht nur Partnerländer, sondern auch Verteidigungsunternehmen aus der ganzen Welt zunehmend an einer Zusammenarbeit mit uns und unserer Verteidigungsindustrie interessiert sind“, sagte er.
Ukrainische Rüstungsindustrie auf dem Vormarsch
Die Ukraine hat in den letzten Monaten ihre Rüstungsproduktion erheblich gesteigert. Ministerpräsident Denys Schmyhal kündigte an, dass das Land bis Jahresende 1,5 Millionen Drohnen herstellen werde. Die Rüstungsproduktion habe sich im Vergleich zu 2023 verdreifacht. Diese Entwicklungen sind ein klares Zeichen dafür, dass die Ukraine trotz der schwierigen Lage an der Front nicht aufgibt und weiterhin aufrüstet.
Mutmaßliche Kriegsverbrechen
Die ukrainische Justiz untersucht derzeit ein mutmaßliches Kriegsverbrechen, bei dem 16 ukrainische Kriegsgefangene von der russischen Armee ermordet worden sein sollen. Ein entsprechendes Video, das angeblich an der Front nahe der umkämpften Stadt Pokrowsk aufgenommen wurde, ist auf Telegram-Kanälen aufgetaucht. Sollte sich der Vorfall bewahrheiten, wäre es nach Einschätzung von Generalstaatsanwalt Andriy Kostin der schlimmste Fall der Tötung ukrainischer Kriegsgefangener an der Front.
Russland geht gegen angebliche Internet-Verschwörer vor
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben 39 Menschen festgenommen, darunter mehrere Minderjährige. Diese sollen Teilnehmer „destruktiver Internetgemeinschaften“ sein, die im Auftrag der Ukraine Gewalttaten in Russland verüben wollten. Gegen weitere mehr als 250 Personen werde ermittelt. Die Verdächtigen sollen sich über den Messenger Discord mit ihren ukrainischen Führungsoffizieren verständigt haben.
Die Situation in der Ostukraine bleibt weiterhin angespannt. Die Eroberung von Wuhledar durch russische Truppen zeigt, wie hart und verlustreich die Kämpfe sind. Gleichzeitig setzt die Ukraine alles daran, ihre Verteidigungsfähigkeit zu stärken und internationale Unterstützung zu mobilisieren. Die kommenden Wochen werden zeigen, wie sich die Lage weiterentwickelt.
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