Umstrukturierung bei SAP: Bis zu 10.000 Jobs sollen gestrichen werden
Europas größter Softwarehersteller SAP hat angekündigt, sein Stellenabbauprogramm weiter auszudehnen. Statt der ursprünglich geplanten 8.000 Stellen sollen nun bis zu 10.000 Jobs gestrichen werden. Diese Maßnahme ist Teil einer umfassenden Umstrukturierung, die sich auf neue Arbeitsplätze mit Fokus auf Künstliche Intelligenz (KI) konzentriert. Das Unternehmen rechnet damit, dass sich diese Strategie finanziell bald auszahlen dürfte.
Beschäftigte akzeptieren Abfindungsprogramme
Die betroffenen Mitarbeiter nehmen die angebotenen Programme für Abfindungen und Frühverrentungen gut an. Dadurch kommt SAP mit dem Stellenabbau schneller voran als ursprünglich gedacht. Vor allem ältere Beschäftigte, die tendenziell höhere Gehälter beziehen, sind von den Kürzungen betroffen, während jüngere Mitarbeiter geringere Gehaltskosten verursachen.
Weniger Kosten für Stellenabbau
SAP hatte die Kürzung von Jobs bereits im Januar angekündigt und den Umbau mit der Notwendigkeit neuer Jobs im Bereich der Künstlichen Intelligenz begründet. Im zweiten Quartal investierte der DAX-Konzern 0,6 Milliarden Euro in Rückstellungen für die Freiwilligenprogramme. Ab 2025 rechnet SAP mit rund 200 Millionen Euro weniger Kosten als bisher eingeplant. Ursprünglich hatte das Unternehmen den Kosteneffekt des Stellenabbaus auf rund 500 Millionen Euro pro Jahr beziffert.
Analysten begeistert von den Quartalszahlen
Bereits im zweiten Quartal konnte SAP ein überraschend gutes operatives Ergebnis verzeichnen. Die entsprechende Kennziffer stieg um 33 Prozent auf 1,94 Milliarden Euro. Analysten hatten lediglich mit einem Anstieg um 24 Prozent gerechnet. Entsprechend positiv fiel das Votum der Branchenkenner aus. Analyst Charles Brennan von Jefferies sprach von einem "blitzsauberen Quartal". Auch Sven Merkt von Barclays und Toby Ogg von JPMorgan äußerten sich ermutigend und bestätigten ihre Kaufempfehlungen für die SAP-Aktie.
Starkes Jahr für die SAP-Aktie
Die SAP-Aktie erreichte im frühen Handel ein Rekordhoch von 196,68 Euro. Seit Jahresbeginn hat das Papier bereits ein Kursplus von mehr als 30 Prozent erzielt. Experten trauen der Aktie weiteres Kurspotenzial bis über die Marke von 200 Euro zu. Goldman Sachs hat beispielsweise ein Kursziel von 225 Euro ausgerufen.
Investitionen in Künstliche Intelligenz
SAP investiert weiterhin intensiv in das Ziel, führender Anbieter von Unternehmens-KI zu werden. Konzernchef Christian Klein betonte, dass das Unternehmen aufgrund der Fortschritte und einer starken Auftragspipeline zuversichtlich sei, bis 2027 ein beschleunigtes Umsatzwachstum zu erreichen. Finanzchef Dominik Asam kündigte an, dass im zweiten Halbjahr vermehrt Neueinstellungen erfolgen dürften, sodass die Mitarbeiterzahl zum Jahresende ähnlich hoch sein könnte wie zu Jahresbeginn mit 107.602 Vollzeitstellen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Umstrukturierungen auf die deutsche Wirtschaft und den Arbeitsmarkt auswirken werden. Klar ist jedoch, dass SAP mit seiner Fokussierung auf Künstliche Intelligenz und den damit verbundenen Einsparungen einen klaren Kurs in Richtung Zukunft eingeschlagen hat.
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