UniCredit: Was passiert mit Commerzbank-Aktien nach einer Übernahme?
Die Nachricht, dass die italienische Großbank UniCredit Interesse an einer Übernahme der deutschen Commerzbank zeigt, hat für Aufsehen gesorgt. UniCredit hält bereits 21 Prozent der Aktien der Commerzbank, und es wird spekuliert, dass UniCredit-Chef Andrea Ortel die zweitgrößte Bank Deutschlands vollständig übernehmen möchte. Dies würde einen europäischen Bankenriesen mit einem Börsenwert von rund 79 Milliarden Euro schaffen. Doch was würde eine solche Übernahme für die Aktionäre der Commerzbank bedeuten?
Unicredit muss weitere Aktien erwerben
Um die Kontrolle über die Commerzbank zu erlangen, müsste UniCredit mindestens 30 Prozent der Aktien besitzen. Dies würde es der Bank ermöglichen, wichtige Entscheidungen zu blockieren oder Posten in Gremien zu besetzen. Branchenkenner vermuten, dass UniCredit versuchen könnte, weitere Aktien zu erwerben, ohne ein offizielles Übernahmeangebot zu unterbreiten. Dies könnte durch den Kauf von Aktien über die Börse, den Erwerb von Optionen oder den direkten Ankauf von Großaktionären geschehen.
EZB muss zustimmen
Da die Commerzbank als systemrelevante Bank gilt, benötigt UniCredit die Zustimmung der Europäischen Zentralbank (EZB) für einen Erwerb von 30 Prozent oder mehr der Anteile. Experten halten diese Zustimmung derzeit für unwahrscheinlich, was die Pläne von UniCredit erschweren könnte.
Das sind Ihre Optionen bei einem Übernahmeangebot
Falls UniCredit ein offizielles Übernahmeangebot unterbreitet, haben die Aktionäre mehrere Möglichkeiten:
- Aktienverkauf: Aktionäre können ihre Aktien zum angebotenen Preis verkaufen und den Gegenwert auf ihrem Verrechnungskonto gutgeschrieben bekommen.
- Aktientausch: Die Aktien können gegen Aktien des übernehmenden Unternehmens in einem festgelegten Verhältnis getauscht werden. Der Restbetrag wird als Barzahlung abgefunden.
- Abwarten: Aktionäre können abwarten und darauf spekulieren, dass der Übernahmepreis erhöht wird.
- Ablehnen: Aktionäre können das Angebot ablehnen und ihre Aktien behalten. Sollte die Übernahme nicht zustande kommen, könnte der Aktienkurs sinken.
Achtung, Steuern!
Sowohl beim Verkauf der Aktien mit Gewinn als auch im Falle einer Barauszahlung werden 25 Prozent Abgeltungssteuer plus Solidaritätszuschlag fällig. Diese Steuer kann umgangen werden, wenn der Sparerpauschbetrag von 1.000 Euro pro Jahr (2.000 Euro für Verheiratete) noch nicht ausgeschöpft ist.
Was tun?
Die Entscheidung hängt davon ab, welches Szenario als wahrscheinlich angesehen wird und zu welchem Preis man sich von der Aktie trennen möchte. Sollte UniCredit die verbleibenden Anteile des Bundes übernehmen können, könnte der Aktienkurs steigen und zu einem höheren Übernahmeangebot führen. Zieht sich UniCredit zurück, könnte der Aktienkurs hingegen schnell sinken.
Insgesamt bleibt die Situation spannend und ungewiss. Aktionäre sollten die Entwicklungen genau beobachten und ihre Entscheidungen auf fundierten Informationen basieren.
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