US-Gasexporte nach Europa erreichen Rekordhöhe - Energieabhängigkeit nimmt bedrohliche Ausmaße an
Die Vereinigten Staaten bauen ihre Vormachtstellung auf dem europäischen Gasmarkt weiter aus. Im November 2024 erreichten die LNG-Exporte (Flüssigerdgas) aus den USA nach Europa einen historischen Höchststand. Von den insgesamt 7,75 Millionen Tonnen exportierten LNG flossen beachtliche 5,09 Millionen Tonnen nach Europa - ein Anteil von 68 Prozent. Dies würde einen dramatischen Anstieg im Vergleich zum Vormonat Oktober bedeuten, als der Anteil noch bei 48 Prozent lag.
Europas neue Abhängigkeit von amerikanischem Gas
Nach der politisch gewollten Abkehr von russischen Gaslieferungen scheint Europa nun in eine neue, möglicherweise noch problematischere Abhängigkeit zu schlittern. Der Anteil amerikanischer LNG-Importe in die EU ist innerhalb eines Jahres von 13,5 auf besorgniserregende 20 Prozent gestiegen. Diese Entwicklung könnte sich für die europäischen Verbraucher als kostspielig erweisen.
Preistreiberei auf Kosten der Europäer
Die amerikanischen Exporteure nutzen die angespannte Situation in Europa geschickt aus. Mit einem Preis von 12,90 US-Dollar pro Million Britischer Thermischer Einheiten (MMBtu) erreichte der europäische Gaspreis im November einen neuen Höchststand - mehr als einen Dollar über dem Oktoberniveau. Diese Preisexplosion steht in direktem Zusammenhang mit der durch die Politik verursachten Unsicherheit über zukünftige russische Gaslieferungen.
Die sogenannten Arbitragegewinne - also die Ausnutzung von Preisunterschieden zwischen verschiedenen Märkten - locken die amerikanischen Händler nach Europa. Während die Asiaten deutlich weniger zahlen müssen, werden die Europäer zur Kasse gebeten.
Umweltbelastung durch US-Fracking verschwiegen
Besonders bedenklich erscheint die Tatsache, dass das amerikanische LNG überwiegend durch die umstrittene Fracking-Methode gewonnen wird. Wissenschaftliche Untersuchungen der Cornell-Universität belegen, dass LNG aus den USA bis zu 33 Prozent mehr Treibhausgase verursacht als Kohle - wenn man den gesamten Produktionsprozess berücksichtigt.
Doppelmoral der europäischen Klimapolitik
Während die EU-Bürokratie innerhalb Europas strenge Klimavorgaben durchsetzt, scheinen diese Maßstäbe bei Importen aus den USA keine Rolle zu spielen. Die massiven Methanemissionen bei der amerikanischen LNG-Produktion werden geflissentlich ignoriert. Diese Doppelmoral der europäischen Klimapolitik wirft ernsthafte Fragen auf.
Fazit: Europa braucht echte Energiesouveränität
Die aktuelle Entwicklung zeigt deutlich die Schwächen der europäischen Energiepolitik auf. Statt echter Energiesouveränität wurde lediglich eine Abhängigkeit durch eine andere ersetzt. Die Zeche zahlen am Ende die europäischen Verbraucher - sowohl finanziell als auch durch die zusätzliche Umweltbelastung. Eine grundlegende Neuausrichtung der Energiepolitik erscheint dringend geboten.
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