
US-Zollpolitik entpuppt sich als fataler Bumerang für heimische Autoindustrie
In einer bemerkenswerten Entwicklung, die die Absurdität der aktuellen US-Handelspolitik offenbart, warnt Ford-CEO Jim Farley eindringlich vor den verheerenden Auswirkungen der geplanten Zölle auf die amerikanische Automobilindustrie. Die vorübergehend ausgesetzten 25-prozentigen Zölle gegen Mexiko und Kanada könnten sich als wirtschaftliches Eigentor erweisen, während asiatische Konkurrenten praktisch ungeschoren davonkommen.
Asiatische Hersteller als lachende Dritte
Besonders pikant: Während US-Autobauer durch die eng verflochtenen Lieferketten mit Mexiko und Kanada massiv unter den Zöllen leiden würden, können Hersteller wie Hyundai, Kia und Toyota ihre Fahrzeuge nahezu zollfrei in die USA importieren. Diese Schieflage bezeichnet Farley in ungewöhnlich deutlichen Worten als "Goldgrube für unsere Wettbewerber". Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Knapp die Hälfte aller in den USA verkauften Fahrzeuge stammt aus dem Ausland, wobei allein Mexiko einen Anteil von 16,2 Prozent ausmacht.
Drohende Milliardenbelastung für US-Wirtschaft
Die möglichen Konsequenzen für die heimische Industrie wären dramatisch. Ford müsste bei einer dauerhaften Einführung der Zölle "wichtige strategische Änderungen" vornehmen, einschließlich des Baus neuer Werke - ein kostspieliges Unterfangen in Zeiten ohnehin angespannter Märkte. Die Ironie der Situation: Ausgerechnet Mitsubishi, als einziger japanischer Hersteller ohne Produktionsbasis in Nordamerika, würde von den Zöllen überhaupt nicht betroffen sein.
Fragwürdige Handelspolitik mit weitreichenden Folgen
Diese Entwicklung wirft ein bezeichnendes Licht auf die aktuelle Handelspolitik. Während das Weiße Haus vorgibt, die heimische Industrie stärken zu wollen, droht das Gegenteil einzutreten. Besonders bemerkenswert: Südkoreanische Hersteller zahlen derzeit keinerlei Zollgebühren für ihre Exporte in die USA, während selbst für japanische Importe lediglich marginale 2,5 Prozent fällig werden.
"Es ist offensichtlich, dass die Auswirkungen verheerend sind", warnt Farley in einer bemerkenswert offenen Analyse der Situation.
Forderung nach fairem Wettbewerb
Als Lösung schlägt der Ford-Chef eine umfassendere Zollpolitik vor, die alle Marktteilnehmer gleichermaßen einbezieht. Eine Position, die angesichts der aktuellen Ungleichbehandlung durchaus nachvollziehbar erscheint. Die Situation zeigt einmal mehr, wie gut gemeinte politische Maßnahmen ohne durchdachte Strategie zum Bumerang für die eigene Wirtschaft werden können.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob die US-Regierung die Warnungen der heimischen Industrie ernst nimmt oder ob ideologiegetriebene Politik weiterhin über wirtschaftliche Vernunft triumphiert. Für den amerikanischen Automobilstandort steht jedenfalls viel auf dem Spiel.
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