Vier Tote bei ATACMS-Angriff auf Sewastopol: Russland macht USA verantwortlich
In der Hafenstadt Sewastopol auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim sind bei einem Raketenangriff nach offiziellen Angaben vier Menschen getötet worden, darunter zwei Kinder. Die Opfer sollen von herabfallenden Trümmerteilen erschlagen worden sein, als ukrainische Raketen über der Stadt abgefangen wurden. Dies berichtete der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Stadt, Michail Raswoschajew.
Der Angriff, bei dem zudem 151 Menschen verletzt wurden, von denen 82 ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten, hat die Spannungen zwischen Russland und den USA weiter verschärft. „Die Verantwortung für den vorsätzlichen Raketenangriff auf Zivilisten in Sewastopol liegt in erster Linie bei Washington, das die Waffen an die Ukraine geliefert hat“, teilte das russische Verteidigungsministerium mit.
ATACMS-Raketen aus US-Produktion im Einsatz
Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte, die Ukraine habe fünf Raketen des Typs ATACMS abgefeuert. Vier davon seien abgefangen worden, während eine weitere Rakete von der Flugabwehr beeinflusst worden sei und über dem Gebiet der Stadt explodierte. Viele der Opfer sollen sich am Strand Utschkujewka im Norden von Sewastopol aufgehalten haben, als die Raketentrümmer heruntergingen.
Die Flugdaten für die eingesetzten ATACMS-Raketen würden „von US-Spezialisten auf der Grundlage von Daten der US-Satellitenaufklärung“ eingegeben, so das russische Verteidigungsministerium weiter. „Solche Aktionen werden nicht unbeantwortet bleiben“, hieß es abschließend. Das russische Ermittlungskomitee teilte zudem mit, es habe eine Untersuchung wegen eines „Terrorakts“ eingeleitet.
Reaktionen und Konsequenzen
Weder die USA noch die Ukraine äußerten sich zunächst zu dem Raketenangriff auf Sewastopol. Die Stadt ist der Haupthafen der russischen Schwarzmeerflotte und beherbergt den Militärflugplatz Belbek. Beide Einrichtungen werden intensiv von Russland bei seiner Kriegsführung gegen die Ukraine genutzt und sind daher regelmäßig Ziel ukrainischer Angriffe.
Derweil sind bei russischen Angriffen auf die ostukrainische Stadt Charkiw nach Angaben des Gouverneurs der gleichnamigen Region ein Mensch getötet und zehn weitere verletzt worden. Es habe Angriffe auf die zivile Infrastruktur gegeben, schreibt Oleh Synehubow auf dem Kurzmitteilungsdienst Telegram. Offenbar seien Gleitbomben eingesetzt worden. Unter den Opfern seien auch zwei Teenager.
Historischer Kontext und geopolitische Implikationen
Die Eskalation auf der Krim zeigt einmal mehr die gefährliche Dynamik im Ukraine-Konflikt. Seit der Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 sind die Spannungen in der Region unvermindert hoch. Die jüngsten Ereignisse verdeutlichen, wie tief die geopolitischen Verstrickungen sind und wie stark die internationalen Beziehungen belastet werden. Die USA und Russland stehen sich in diesem Konflikt als direkte Kontrahenten gegenüber, was die Risiken einer weiteren Eskalation erheblich erhöht.
Es bleibt abzuwarten, wie die internationale Gemeinschaft auf diese Entwicklungen reagiert und welche Maßnahmen ergriffen werden, um eine weitere Verschärfung des Konflikts zu verhindern. Klar ist jedoch, dass die Zivilbevölkerung weiterhin die Hauptleidtragende dieser Auseinandersetzungen ist.
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