Warum hat Yellen den Bericht über US-Schuldenstand ausfallen lassen?
Die jüngste Entscheidung der US-Finanzministerin Janet Yellen, das Treasury Statement zum aktuellen Stand der US-Schulden nicht wie geplant am 10. Oktober 2024 zu veröffentlichen, wirft zahlreiche Fragen auf. In einer Zeit, in der Transparenz und Vertrauen in die Regierungspolitik von höchster Bedeutung sind, erzeugt diese Verschiebung erhebliche Unruhe.
Verborgene Absichten der US-Regierung?
Die regelmäßige Veröffentlichung der Schuldenzahlen dient nicht nur der Information des Finanzmarktes, sondern auch der Aufklärung der Steuerzahler. Der US-Kapitalmarktstratege Charlie Bilello bemerkte süffisant, dass eine solche Verschleierung in der privaten Haushaltsplanung undenkbar wäre. Tatsächlich hat die US-Regierung in den letzten 16 Monaten eine beachtliche Schuldenlast von 4,25 Billionen Dollar angehäuft.
Politische Hintergründe und Wahlkampfstrategien
Es wird spekuliert, dass Yellen die Veröffentlichung bewusst verschoben haben könnte, um die politische Debatte in der Endphase des Wahlkampfes nicht weiter anzuheizen. Auf der offiziellen Seite wurde lediglich „delayed“ vermerkt, ohne weitere Erklärung. Der US-Steuerzahler hat jedoch ein Recht darauf, über die Haushaltsführung informiert zu werden.
Ein solches Verhalten würde im Unternehmensbereich zu einem massiven Vertrauensverlust und einem Kurseinbruch führen. Doch der US-Staat scheint sich dies vor den Wahlen leisten zu können. Die Frage bleibt: Was will man den Wählern verheimlichen? Einen weiteren signifikanten Anstieg der monatlichen Neuverschuldung?
Einfluss auf die Kapitalmärkte und Zinsentwicklung
Interessanterweise steigt die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe gerade in der heißesten Phase des Wahlkampfes. Dies ist auch auf die gestiegenen Inflationserwartungen zurückzuführen, was wiederum die Zinsen für Privatkredite, Autofinanzierungen, Studentenkredite und den Immobilienmarkt in die Höhe treibt.
Herausforderungen der Refinanzierung
Der Anstieg der Kapitalmarktzinsen kommt für die amtierende Regierung zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Innerhalb eines Jahres müssen bis zu zehn Billionen Dollar an Alt-Anleihen refinanziert werden, die während der Nullzinsphase ausgegeben wurden. Die US-Regierung hat sich relativ kurzfristig verschuldet, was nun zu einer ständigen Refinanzierung führt.
Yellen hat bisher jede Möglichkeit genutzt, um die Schuldenlast durch die Emission kurzlaufender Anleihen zu bewältigen. Man geht davon aus, dass die Zinsen bis Ende 2025 um 200 Basispunkte sinken werden. Es ist wahrscheinlich, dass Yellen Druck auf ihren Nachfolger ausübt, um dies zu erreichen.
Fazit
Die Verschiebung der Veröffentlichung des Treasury Statements könnte ein Versuch sein, Zeit zu gewinnen und einen weiteren Anstieg der Kapitalmarktzinsen zu vermeiden. Der Anleihemarkt bleibt der ernstzunehmende Gegner für jede Regierung in der Haushaltspolitik. Ob Yellen diesen jedoch langfristig austricksen kann, bleibt fraglich.
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