Wie Tech-Giganten uns belauschen: Neue Enthüllungen über "Active Listening"
Die jüngsten Enthüllungen der Plattform 404 Media werfen ein beunruhigendes Licht auf die Praktiken großer Technologieunternehmen wie Amazon, Google und Meta. Diese Firmen sollen angeblich weiterhin Gespräche ihrer Nutzer mithören, um gezielte Werbung zu schalten. Diese Praxis, bekannt als "Active Listening", ermöglicht es, Werbung basierend auf Gesprächen in der Nähe von Mikrofonen diverser Geräte zielgerichtet auszuspielen.
Neue Beweise für alte Vorwürfe
Die Recherche von 404 Media basiert auf einem Pitch-Deck des Medienkonzerns Cox Media Group (CMG), das der Plattform zugespielt wurde. In dieser Präsentation wirbt CMG für den Service "Active Listening" und beschreibt diese Praxis als "unheimlich, aber definitiv großartig fürs Marketing". Der Verdacht liegt nahe, dass Tech-Giganten wie Facebook (Meta), Google, Amazon oder Microsoft mit CMG zusammenarbeiten könnten, um Zugriff auf Audiodaten von Smartphones, Smart Speakern oder Smart TVs zu erhalten.
Die Reaktionen der Tech-Giganten
Die betroffenen Unternehmen dementieren die Vorwürfe vehement. Ein Sprecher von Meta erklärte: "Meta nutzt das Mikrofon Ihres Telefons nicht für Werbung, was wir seit Jahren offen kommunizieren." Ähnliche Stellungnahmen kamen von Amazon, Google und Microsoft. Trotz dieser Beteuerungen bleibt der Verdacht bestehen, dass die Unternehmen ihre Kunden möglicherweise doch belauschen könnten.
Überwachungskapitalismus: Ein bekanntes Phänomen
Die Enthüllungen von 404 Media sind nicht die ersten ihrer Art. Kritiker des digitalen Kapitalismus, wie die renommierte Autorin Shoshana Zuboff, haben bereits in ihrem Buch "Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus" auf diese Praktiken hingewiesen. Zuboff beschreibt detailliert, wie Unternehmen wie Google und Co. mit unseren Daten Profit machen und welche Produktionsverhältnisse dabei eine Rolle spielen.
Was bedeutet das für uns?
Die neuen Enthüllungen geben den alten Vorwürfen neue Brisanz und werfen die Frage auf, wie viel Kontrolle wir tatsächlich über unsere Daten haben. Es scheint, als ob die großen Tech-Giganten trotz ihrer Beteuerungen weiterhin Mittel und Wege finden, um an unsere persönlichen Gespräche zu gelangen und diese für ihre Werbezwecke zu nutzen.
Fazit
Die jüngsten Enthüllungen von 404 Media zeigen einmal mehr, dass wir in einer Zeit leben, in der unsere Privatsphäre ständig bedroht ist. Die großen Tech-Unternehmen mögen die Vorwürfe dementieren, doch die Beweise sprechen eine andere Sprache. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Situation weiterentwickeln wird und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Privatsphäre der Nutzer zu schützen.
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