Apple zahlt Millionen nach Datenschutz-Skandal: Siri hörte heimlich private Gespräche mit
Der Tech-Gigant Apple muss tief in die Tasche greifen: In einem brisanten Datenschutz-Skandal um den hauseigenen Sprachassistenten Siri hat der Konzern einem Vergleich in Höhe von 95 Millionen Dollar zugestimmt. Der Grund für die saftige Strafzahlung dürfte für viele Nutzer erschreckend klingen - Siri hatte jahrelang private Gespräche aufgezeichnet, die anschließend von Apple-Mitarbeitern abgehört wurden.
Digitaler Lauschangriff im eigenen Wohnzimmer
Was sich wie ein dystopischer Science-Fiction-Film anhört, war bei Apple offenbar gängige Praxis: Unter dem Deckmantel der Qualitätssicherung wurden private Gespräche der Nutzer heimlich mitgeschnitten und von Mitarbeitern analysiert. Besonders pikant: Wie ein Whistleblower dem "Guardian" enthüllte, befanden sich darunter auch höchst intime Details aus dem Privatleben der Anwender.
Millionen-Entschädigung für betroffene US-Nutzer
Nach diesem massiven Vertrauensbruch können US-amerikanische Nutzer nun immerhin auf eine kleine finanzielle Entschädigung hoffen. Pro Siri-fähigem Gerät sollen bis zu 20 Dollar ausgezahlt werden - allerdings maximal für fünf Geräte pro Person. Der Haken an der Sache: Die Betroffenen müssen unter Eid schwören, dass Siri tatsächlich versehentlich während eines vertraulichen Gesprächs aktiviert wurde.
Apple streitet Schuld weiterhin ab
Typisch für einen Großkonzern zeigt sich Apple wenig einsichtig: Jegliches Fehlverhalten wird vehement bestritten. Die millionenschwere Vergleichszahlung sei lediglich erfolgt, um "weitere Kosten und Unsicherheiten zu vermeiden". Eine Formulierung, die angesichts der schwerwiegenden Privatsphäre-Verletzungen wie blanker Hohn erscheint.
Fragwürdige Praktiken der Tech-Giganten
Der Fall wirft ein grelles Schlaglicht auf die zweifelhaften Methoden der Silicon-Valley-Konzerne. Nicht nur Apple, sondern auch Amazon mit Alexa und Google mit seinem Assistant wurden der systematischen Ausspähung ihrer Nutzer überführt. Erst nach massivem öffentlichen Druck änderte Apple im Herbst 2019 seine Praktiken und holt nun zumindest die ausdrückliche Erlaubnis der Nutzer ein.
Der aktuelle Fall zeigt einmal mehr, wie fahrlässig große Technologiekonzerne mit unseren persönlichsten Daten umgehen. Während sie nach außen Datenschutz predigen, werden im Hintergrund systematisch Privatsphäre-Grenzen überschritten.
Für kritische Beobachter stellt sich die Frage, ob die verhängte Strafe tatsächlich ausreicht, um Konzerne wie Apple von ähnlichen Praktiken in Zukunft abzuhalten. Bei einem Unternehmen, das regelmäßig Milliardengewinne einfährt, erscheinen 95 Millionen Dollar eher wie ein Tropfen auf den heißen Stein.
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