Bitcoin vor Fed-Entscheidung: Spannung um die 60.000-Dollar-Marke
Der Bitcoin hat im Vorfeld einer mit Spannung erwarteten Zinssenkung durch die Federal Reserve einen Rückschlag erlitten. Nachdem die Kryptowährung in der vergangenen Woche um rund 10 % zugelegt hatte, scheiterte sie erneut an der wichtigen Marke von 60.000 USD. Die Aussicht auf eine mögliche Änderung der Geldpolitik der Fed sorgt für Nervosität an den globalen Märkten.
Bitcoin verliert an Wert
Am Montagmorgen fiel der Bitcoin um 2,6 % und wurde um 07:50 Uhr bei 58.546 USD gehandelt. Auch andere Kryptowährungen wie Ether und Dogecoin verzeichneten Verluste. Die Unsicherheit über das Ausmaß der für Mittwoch erwarteten Zinssenkung und die Reaktionen der Märkte auf die aktualisierten Prognosen der Fed-Mitglieder, den sogenannten Dot Plot, tragen zur aktuellen Volatilität bei.
Impulsgeber Fed-Zinssenkung
Die erste Zinssenkung in den USA seit mehr als vier Jahren könnte die finanziellen Bedingungen lockern, was normalerweise positive Auswirkungen auf risikoreiche Anlagen wie Kryptowährungen hat. Dennoch bleiben die Anleger vorsichtig. Sean McNulty, Leiter des Handels beim Liquiditätsanbieter Arbelos Markets, betonte: „Die Zinssenkung ist weniger wichtig als die Signale während der Pressekonferenz und die Veröffentlichung des aktualisierten Dot Plots.“ Sollte der Ausblick und die Pressekonferenz signifikant dovish sein, könne Bitcoin eine Outperformance auf der Oberseite zeigen.
Wiederholtes Scheitern an der 60.000-Dollar-Marke
Der jüngste Rückgang folgt auf einen Anstieg von 10 % in den sieben Tagen bis Sonntag, der größten wöchentlichen Rally seit Juli. Diese Bewegung spiegelte möglicherweise die Erwartungen auf eine Jumbo-Zinssenkung der Fed wider. Laut dem FedWatch-Tool der CME ist die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 50 Basispunkte inzwischen auf rund 60 % gestiegen. Es gilt als fast sicher, dass die Fed die Kreditkosten auf der Sitzung am Mittwoch um mindestens 25 Basispunkte senken wird.
Caroline Mauron, Mitbegründerin von Orbit Markets, einem Anbieter von Liquidität für den Handel mit Derivaten auf digitale Vermögenswerte, erklärte: „Auf dem Markt für Bitcoin-Optionen kalkulieren die Händler für die Fed-Sitzung ein deutlich höheres Ereignisgewicht ein, als wir es bei den letzten Sitzungen gesehen haben.“ Die geldpolitischen Aussichten seien wohl zum wichtigsten kurzfristigen Treiber der Kryptowährung geworden und überschatten vorerst die Wendungen rund um die US-Präsidentschaftswahlen.
US-Präsidentschaftswahlen und Bitcoin
Im jüngsten Wahlkampfdrama blieb der ehemalige Präsident Donald Trump nach einem weiteren offensichtlichen Attentatsversuch unverletzt. Der Geheimdienst des republikanischen Kandidaten eröffnete am Sonntag auf seinem Golfplatz in West Palm Beach (Florida) das Feuer auf einen bewaffneten Mann. Trump hat sich auf der Suche nach Spenden und Wählerstimmen in einem knappen Rennen mit der demokratischen Vizepräsidentin Kamala Harris auf den Kryptosektor gestürzt. Seine trotzige Reaktion auf einen Attentatsversuch im Juli löste damals einen sprunghaften Anstieg von Bitcoin aus, da spekuliert wurde, dass sich seine Chancen auf eine Wiederwahl verbessert hätten.
Bitcoin erreichte im März einen Rekordwert von 73.798 USD, der durch die Nachfrage nach speziellen börsengehandelten US-Spot-ETFs angekurbelt wurde. Die Zuflüsse in diese Produkte haben sich zuletzt jedoch deutlich abgeschwächt.
Die kommenden Tage werden zeigen, wie sich die Märkte nach der Entscheidung der Fed entwickeln und ob Bitcoin die 60.000-Dollar-Marke endlich überwinden kann.