Brics-Gipfel in Kasan: Russland zeigt internationale Präsenz trotz westlicher Kritik
Im russischen Kasan findet derzeit der Brics-Gipfel statt, bei dem sich die Mitgliedsstaaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika sowie weitere beitrittswillige Länder treffen. Der Kreml nutzt diese Gelegenheit, um zu demonstrieren, dass Russland trotz der westlichen Sanktionen und des anhaltenden Konflikts in der Ukraine nicht international isoliert ist. UN-Generalsekretär António Guterres ist ebenfalls vor Ort und plant ein Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin.
EU wirft Putin „Missbrauch“ des Gipfels vor
Die Europäische Union hat scharfe Kritik an der Veranstaltung geübt. Peter Stano, der Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell, warf Putin vor, den Brics-Gipfel für seine politischen Ziele zu missbrauchen. Laut Stano wolle Putin durch den Gipfel zeigen, dass Russland trotz internationaler Sanktionen und seines Status als gesuchter Kriegsverbrecher nicht isoliert sei. Die EU erwarte von den Gipfelteilnehmern, insbesondere von UN-Generalsekretär Guterres, dass sie Putin auffordern, den Krieg gegen die Ukraine sofort zu beenden und die russischen Truppen bedingungslos zurückzuziehen.
Internationale Reaktionen und Kritik
Der Besuch von Guterres hat in der Ukraine scharfe Kritik ausgelöst. Der ukrainische Außenminister deutete die Verlautbarungen aus Kasan als Zeichen mangelnder Unterstützung für die russische Invasion. Gleichzeitig betonte Guterres, dass er seine bekannten Positionen zum Krieg in der Ukraine und zu den Bedingungen für einen gerechten Frieden auf der Grundlage der UN-Charta und des Völkerrechts bekräftigen werde.
China und Indien plädieren für Frieden
Interessanterweise haben sich sowohl China als auch Indien für Frieden in der Ukraine ausgesprochen, ohne jedoch Russland direkt als Verantwortlichen zu benennen. Chinas Präsident Xi Jinping betonte die Notwendigkeit, das Schlachtfeld nicht auszuweiten, die Kämpfe nicht zu eskalieren und Provokationen zu vermeiden. Der indische Regierungschef Narendra Modi unterstützte alle Anstrengungen, um schnell wieder Frieden und Stabilität herzustellen. Diese Haltung wurde von Kremlsprecher Dmitri Peskow als „positiv“ aufgenommen.
Russlands strategische Partnerschaften
Der Gipfel zeigt auch die engen Beziehungen Russlands zu anderen Brics-Staaten und beitrittswilligen Ländern. Der iranische Präsident Massud Peseschkian rief die Brics-Partner dazu auf, ihre kollektiven Fähigkeiten für ein Ende des Krieges im Gazastreifen und im Libanon einzusetzen. Russland und Iran betonten ihre strategische Partnerschaft und die Absicht, diese weiter zu vertiefen.
Fazit: Russland nicht isoliert
Der Brics-Gipfel in Kasan unterstreicht, dass Russland international nicht so isoliert ist, wie es von westlicher Seite gerne dargestellt wird. Trotz der Kritik und Sanktionen zeigt der Kreml, dass er weiterhin starke internationale Verbindungen pflegt und sich aktiv an globalen Diskussionen beteiligt. Die EU und andere westliche Staaten stehen vor der Herausforderung, ihre Strategie gegenüber Russland zu überdenken, da die Realität zeigt, dass Moskau nach wie vor ein bedeutender Akteur auf der Weltbühne ist.
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