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07.01.2025
22:29 Uhr

DDR-Aufarbeitung: Ungebrochenes Interesse an Stasi-Akten - Mahnung gegen die Verharmlosung des SED-Regimes

DDR-Aufarbeitung: Ungebrochenes Interesse an Stasi-Akten - Mahnung gegen die Verharmlosung des SED-Regimes

Das anhaltend große Interesse an der Aufarbeitung der DDR-Geschichte spiegelt sich in den aktuellen Zahlen der Anträge auf Stasi-Akteneinsicht wider. Wie jetzt bekannt wurde, haben im vergangenen Jahr 28.571 Bürger einen entsprechenden Antrag beim Bundesarchiv gestellt. Diese Zahl verdeutlicht eindrucksvoll, dass die Auseinandersetzung mit der sozialistischen Diktatur auch mehr als drei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung nicht an Bedeutung verloren hat.

Leichter Rückgang bei konstant hohem Niveau

Im Vergleich zu den Vorjahren ist zwar ein minimaler Rückgang zu verzeichnen - 2023 waren es noch 30.696 Anträge, 2022 belief sich die Zahl auf 29.064. Dennoch zeigen diese Zahlen eine bemerkenswerte Kontinuität im Aufarbeitungsprozess. Seit der Öffnung der Archive Ende 1990 wurden insgesamt mehr als 7,5 Millionen Anträge gestellt, davon über 3,4 Millionen von Bürgern.

"Die Einsicht in Stasi-Unterlagen ist gesamtgesellschaftlich eine Erfolgsgeschichte", betont Bundesarchiv-Präsident Michael Hollmann.

Warnung vor der Verharmlosung des DDR-Unrechtsstaates

Besonders besorgniserregend erscheint in der aktuellen gesellschaftspolitischen Situation die zunehmende Tendenz zur Verklärung der DDR. In Zeiten, in denen linke Kräfte vermehrt versuchen, die Schattenseiten des sozialistischen Systems zu relativieren, kommt der Aufarbeitung der Stasi-Akten eine besondere Bedeutung zu.

Mahnende Worte des Bundesarchiv-Präsidenten

Hollmann findet hierzu deutliche Worte: "Wir müssen immer wieder an das von den Machthabern der SED-Diktatur und der DDR-Geheimpolizei begangene Unrecht erinnern." Diese Mahnung erscheint besonders relevant in einer Zeit, in der verschiedene politische Strömungen die historischen Fakten zu verdrehen versuchen.

Bedeutung für die demokratische Kultur

Die kontinuierliche Auseinandersetzung mit der DDR-Vergangenheit ist ein wesentlicher Baustein unserer demokratischen Erinnerungskultur. Sie dient nicht nur der individuellen Aufarbeitung persönlicher Schicksale, sondern auch als wichtige Lehre für künftige Generationen. In einer Zeit, in der demokratische Werte zunehmend unter Druck geraten, ist die Erinnerung an die Schrecken der sozialistischen Diktatur wichtiger denn je.

Die hohe Zahl der Akteneinsichtsanträge zeigt deutlich: Das Bedürfnis nach Aufklärung und historischer Wahrheit ist ungebrochen. Dies ist ein wichtiges Signal gegen alle Versuche, die Geschichte des SED-Unrechtsstaates zu beschönigen oder gar zu verharmlosen.

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