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19.06.2024
09:58 Uhr

Der IWF und die Einführung von CBDCs im Nahen Osten: Chancen und Risiken

Der IWF und die Einführung von CBDCs im Nahen Osten: Chancen und Risiken

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat kürzlich eine Umfrage unter 19 Zentralbanken in der Region Naher Osten und Zentralasien (ME&CA) durchgeführt, um die potenziellen Auswirkungen von Zentralbank-Digitalwährungen (CBDCs) zu untersuchen. Diese Umfrage zeigt sowohl die Chancen als auch die Herausforderungen auf, die mit der Einführung von CBDCs verbunden sind.

CBDCs: Ein Schritt in die digitale Zukunft

Der IWF betont, dass CBDCs die finanzielle Inklusion fördern und die Kosten für Finanzdienstleistungen senken könnten. Insbesondere in Ländern wie Saudi-Arabien wird die Einführung von CBDCs ernsthaft in Erwägung gezogen. Ein hochrangiger IWF-Beamter hob hervor, dass eine globale CBDC-Plattform, die Kapitalkontrollen ermöglicht, die Zahlungskosten erheblich senken könnte.

Mehrere Länder haben bereits grenzüberschreitende Technologieplattformen implementiert, um die Effizienz von Zahlungsdiensten zu steigern. Ein Beispiel ist das grenzüberschreitende Zahlungssystem Buna, das 2020 vom Arabischen Währungsfonds eingerichtet wurde. Diese Entwicklungen könnten die digitale Zukunft der Region prägen und den Wettbewerb auf dem Zahlungsmarkt intensivieren.

Die Herausforderungen der CBDC-Einführung

Die Umfrage des IWF zeigt jedoch auch, dass die Einführung von CBDCs ein langer und komplizierter Prozess sein wird, den die Zentralbanken mit äußerster Vorsicht angehen müssen. Die politischen Entscheidungsträger müssen sorgfältig abwägen, ob ein CBDC den Zielen ihres Landes dient und ob die erwarteten Vorteile die potenziellen Kosten und Risiken überwiegen.

Ein gesundes Bankensystem, ein solides Rechtssystem und eine starke Aufsichts- und Regulierungskapazität sind unerlässlich, um die Risiken zu minimieren. Die Auswahl der richtigen Funktionen für die CBDC-Implementierung stellt eine erhebliche Herausforderung dar. Beispielsweise könnte die Gestaltung von CBDCs für den Offline-Betrieb die finanzielle Inklusion in Gebieten mit unzureichendem Mobilfunkdienst fördern.

Potenzielle Risiken und deren Minderung

Laut IWF könnten die politischen Entscheidungsträger potenzielle Risiken für die Finanzstabilität abmildern, indem sie geeignete Designentscheidungen treffen. Die Verwendung von CBDCs für grenzüberschreitende Überweisungen könnte dazu beitragen, die Kosten für den Versand von Überweisungen zu senken und die Überweisungszeiten zu verkürzen.

Der IWF unterstützt die Länder bei der Erforschung von CBDCs durch Kapazitätsentwicklung und Überwachung. Er hilft den politischen Entscheidungsträgern, die Notwendigkeit eines CBDC zu bewerten und Richtlinien und Regulierungsrahmen zu entwickeln, die Risiken für die Währungs- und Finanzstabilität minimieren.

Fazit: Ein Balanceakt zwischen Chancen und Risiken

Die Einführung von CBDCs im Nahen Osten und in Zentralasien bietet sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Während CBDCs die finanzielle Inklusion fördern und die Effizienz von Zahlungsdiensten steigern könnten, müssen die Zentralbanken und politischen Entscheidungsträger die potenziellen Risiken sorgfältig abwägen und geeignete Maßnahmen zur Risikominderung ergreifen. Der IWF spielt dabei eine entscheidende Rolle, indem er die Länder bei der Bewertung und Implementierung von CBDCs unterstützt.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Einführung von CBDCs in der Region entwickeln wird. Klar ist jedoch, dass die digitale Zukunft des Finanzsystems im Nahen Osten und in Zentralasien in greifbarer Nähe liegt und die politischen Entscheidungsträger vor bedeutenden Entscheidungen stehen.

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