Deutschland steht still: GDL-Streik setzt Bahnverkehr außer Gefecht
Die Ankündigung der Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) hat das Land in Unruhe versetzt: Ein dreitägiger Streik soll Deutschland erneut in eine Verkehrsstarre versetzen. Ab der Nacht zum Mittwoch, dem 10. Januar, um 2 Uhr wird im Personenverkehr ein Stillstand erwartet, der sich bis zum Freitag, dem 12. Januar, um 18 Uhr hinziehen soll. Die Maßnahme markiert den Höhepunkt in einer Serie von Arbeitskämpfen, die bereits zweimal zuvor den Bahnverkehr massiv beeinträchtigt haben.
Ein "vergiftetes" Angebot als Zündstoff
Die Fronten im Tarifkonflikt scheinen verhärtet: Während die Deutsche Bahn (DB) mit einem "erweiterten" Angebot den Streik abwenden wollte, bezeichnet die GDL dieses als "substanzlos und vergiftet". Die Reaktion der GDL auf das Angebot der Bahn zeugt von tiefem Misstrauen und einer klaren Kampfansage. Die Bahn wiederum reagiert mit scharfer Kritik auf den angekündigten Arbeitskampf und plant, rechtliche Schritte einzuleiten. Ein Eilantrag auf eine einstweilige Verfügung beim Arbeitsgericht Frankfurt am Main steht im Raum.
Verhandlungsbereitschaft gegen Streikmacht
DB-Personalvorstand Martin Seiler spricht von einem "absolut überflüssigen" Arbeitskampf und betont die Bereitschaft der Bahn zu Kompromissen. Doch die GDL scheint nicht gewillt, den Verhandlungstisch als einzige Lösung anzuerkennen. GDL-Chef Claus Weselsky, bekannt für seine scharfen Worte gegen den Staatskonzern, kritisiert die Distanz der DB-Manager zu den Lebens- und Arbeitsbedingungen ihrer Mitarbeiter und bezeichnet die Arbeitgeberseite als "weltfremd".
Der Güterverkehr ist ebenfalls betroffen
Nicht nur Reisende, sondern auch die Wirtschaft muss sich auf Einschränkungen einstellen, denn auch der Güterverkehr wird bestreikt. Bereits am Dienstag, dem 9. Januar, ab 18 Uhr sollen die Güterzüge stillstehen. Die Auswirkungen dieser Entscheidung könnten weitreichend sein und die ohnehin angespannte Logistikbranche zusätzlich belasten.
Die Kluft zwischen den Fronten
Die Kluft zwischen der GDL und der DB könnte kaum größer sein. Auf der einen Seite die Gewerkschaft, die sich durch unbefristete Streiks eine stärkere Verhandlungsposition erhofft, auf der anderen Seite ein Staatskonzern, der sich durch gerichtliche Schritte zur Wehr setzen will. Die Leidtragenden sind einmal mehr die Bürgerinnen und Bürger sowie die deutsche Wirtschaft, die durch solche Auseinandersetzungen erhebliche Einbußen erleiden könnten.
Fazit: Ein Land im Wartestand
Es bleibt abzuwarten, ob die anberaumten Streiks tatsächlich durchgeführt werden und inwieweit sie den Bahnverkehr lahmlegen werden. Die Hoffnung auf eine schnelle Einigung scheint gering, während die Bereitschaft zu weiteren Streiks seitens der GDL unmissverständlich kommuniziert wurde. Die kommenden Tage werden zeigen, wie weit beide Parteien bereit sind zu gehen und welche Auswirkungen dies auf den Alltag und die Wirtschaft in Deutschland haben wird.
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