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31.01.2025
21:17 Uhr

Dramatischer Einbruch der US-Rinderbestände: Fleischkrise treibt Preise auf Rekordhöhe

Die amerikanische Fleischindustrie steht vor einer beispiellosen Herausforderung: Der US-Rinderbestand ist auf den niedrigsten Stand seit 1951 gefallen. Nach den jüngst veröffentlichten USDA-Daten umfasst die nationale Herde nur noch 86,7 Millionen Tiere - ein alarmierender Tiefstand, der die Fleischversorgung der amerikanischen Bevölkerung zunehmend unter Druck setzt.

Preisexplosion im Supermarkt: Verbraucher tragen die Last

Die Auswirkungen dieser dramatischen Entwicklung bekommen vor allem die Verbraucher zu spüren. Der durchschnittliche Preis für Hackfleisch ist mittlerweile auf sagenhafte 5,61 Dollar pro Pfund geklettert. Zum Vergleich: Vor der Corona-Pandemie zahlten Amerikaner lediglich 3,81 Dollar - eine Preissteigerung von fast 50 Prozent, die viele Familien vor erhebliche Herausforderungen stellt.

Düstere Zukunftsprognosen für die Fleischindustrie

Besonders besorgniserregend: Eine Erholung der Situation ist nicht in Sicht. Ursprünglich hatte das US-Landwirtschaftsministerium einen Wiederaufbau der Bestände bis 2025 prognostiziert. Diese optimistische Einschätzung wurde mittlerweile auf 2027 korrigiert - ein deutliches Zeichen dafür, wie ernst die Lage tatsächlich ist.

Mehrfache Krisenfaktoren belasten die Branche

Die Gründe für diese dramatische Entwicklung sind vielschichtig. Neben den hohen Zinsen, die Investitionen erschweren, leiden die Farmer unter schlechten Weidebedingungen im Mittleren Westen. Seit dem Höchststand im Jahr 1975 ist der Tierbestand um erschreckende 40 Prozent geschrumpft. Der aktuelle Abwärtszyklus, der 2020 begann, verläuft sogar noch rasanter als während der großen Farmkrise der 1980er Jahre.

"Unser Schicksal in der US-Rinderindustrie ist für die nächsten zwei bis vier Jahre bereits besiegelt - und es sieht nicht gut aus", warnt Derrell Peel, Professor für Agrarökonomie an der Oklahoma State University.

Politische Spannungen verschärfen die Situation

Als wären die bestehenden Probleme nicht schon gravierend genug, droht nun auch noch ein möglicher Handelskrieg unter Trump die Situation weiter zu verschärfen. Die angekündigten Zollmaßnahmen könnten das ohnehin knappe inländische Rindfleischangebot weiter verknappen und die Preisspirale noch schneller nach oben treiben.

Für Investoren scheint die Krise dennoch Chancen zu bieten: Die Terminkontrakte für Schlachtrinder an der Chicago Mercantile Exchange erreichen immer neue Höchststände. Fondsmanager haben ihre optimistischen Wetten auf steigende Rinderpreise auf den höchsten Stand seit fünf Jahren ausgeweitet - ein deutliches Signal dafür, dass die Preisrallye noch lange nicht zu Ende sein könnte.

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