Fox-Moderatorin kritisiert Kamala Harris: „Abtreibung, Faschismus, Hitler? Ziemlich düster“
Der Wahlkrimi in den USA ist noch nicht beendet. Weder Kamala Harris noch Donald Trump konnten bislang genügend Wahlmänner für den Einzug ins Weiße Haus gewinnen. Entsprechend hitzig ging es bei US-Sendern wie Fox News und CNN zu, insbesondere im Hinblick auf die Motivation der Wähler.
Ein Kopf-an-Kopf-Rennen ohne klaren Sieger
Am Wahlabend konnte noch kein Gewinner im Kampf um das Weiße Haus ausgerufen werden. Sowohl die demokratische Kandidatin Kamala Harris als auch der Republikaner Donald Trump liefern sich weiterhin ein haarscharfes Kopf-an-Kopf-Rennen, das sich in den vergangenen Wochen zu einem Albtraum aus wilden Beschimpfungen und Verschwörungstheorien entwickelt hat. Während Harris immer wieder vor den faschistischen Plänen des Republikaners warnte, zweifelte Trump zeitweise an der Intelligenz seiner Konkurrentin und unterstellte ihr, illegale Einwanderer ins Land strömen zu lassen, die die Haustiere von US-Bürgern essen.
Die Bedeutung der Swing States
Beide Kandidaten müssen die Marke von 270 Wahlleuten erreichen, um ins Weiße Haus einziehen zu können. Dafür müssen sie vor allem in den wichtigen „Swing States“ Arizona, Georgia, Michigan, Nevada, North Carolina, Pennsylvania und Wisconsin punkten, die als wahlentscheidend gelten. Trump sei „frustriert darüber, dass heute kein Gewinner ausgerufen wird“, stellte Fox News-Moderator Bret Baier klar. US-Journalist Brit Hume zeigte sich überrascht und sagte: „Die beiden Mordanschläge auf Donald Trump spielen scheinbar gar keine Rolle mehr. Sie sind einfach aus dem Blickfeld verschwunden.“
Abtreibung, Faschismus und düstere Aussichten
Bei Fox News stichelte Moderator Jesse Watters gegen Kamala Harris und nannte sie eine unwürdige Konkurrentin. Moderationskollegin Laura Ingraham sah dahinter vor allem einen Grund: „Die Demokraten haben hervorragende Arbeit geleistet, indem sie sich nicht auf Harris' Vergangenheit und Arbeit fokussiert haben, sondern auf Themen wie Abtreibung, Faschismus und Hitler. Wenn das ihr einziges Argument für Harris ist, ist das eine ziemlich düstere Aussicht für unser Land.“
Ingraham fügte hinzu, dass es bei der diesjährigen Wahl um viel mehr als das Thema Abtreibung gehen sollte: „Will Amerika den Status quo behalten, der weiter hohe Preise bedeutet? Oder will Amerika den Wandel?“ Was für einen Wandel Laura Ingraham damit genau meinte, ließ sie offen.
Die Rolle der weiblichen Wähler
Eine Gemeinsamkeit, die am Wahlabend sowohl die Experten bei CNN als auch bei Fox News vereinte, war der Fokus auf die weiblichen Wähler. Ex-Obama-Mitarbeiter David Axelrod sagte bei CNN voraus: „Wenn mehr Frauen für Kamala wählen, hat sie gewonnen. Frauen werden den größten Teil der Wählerschaft ausmachen.“ Bei Fox News prognostizierte Laura Ingraham, dass Harris „nicht genügend Stimmen von Frauen bekommen“ werde, um einen Wahlsieg einzufahren. Derweil hob sie hervor, dass sich Trump besonders auf die Stimmen von Schwarzen Männern verlassen könne, die ihm einen massiven Vorteil verschaffen würden.
Ob am Ende das Thema Abtreibung das Zünglein an der Waage sein wird oder doch die Angst vor einer schrumpfenden Wirtschaft, hohen Preisen und illegaler Migration, bleibt abzuwarten. CNN-Politik-Experte David Urban sagte jedoch schon vorab mit pessimistischem Blick voraus, dass ein republikanischer Wahlsieg mit Blick auf die aktuellen Zahlen nicht undenkbar sei. Dennoch: „Wenn Trump gewinnt, wäre das wie der Phönix aus der Asche.“