Geldpolitik im Wandel: Japan und USA navigieren durch globale Wirtschaftsherausforderungen
Japan hebt Zinsen an – Ein historischer Schritt
Nach Jahren der lockeren Geldpolitik hat die Bank of Japan (BoJ) ihre Leitzinsen zum zweiten Mal in 17 Jahren erhöht. Der neue Zinssatz beträgt nun 0,25 Prozent, nachdem er seit März zwischen null und 0,1 Prozent lag. Diese Entscheidung markiert eine bedeutende Wende in der japanischen Geldpolitik, die seit 2016 im negativen Bereich operierte, um die Konjunktur zu stützen.
Inflation und wirtschaftliche Stabilität
Die BoJ erklärte, dass die Wirtschaftstätigkeit und die Preise sich zuletzt „im Allgemeinen wie von der Zentralbank prognostiziert“ entwickelten. Gleichzeitig würden die Löhne in vielen Bereichen angehoben. Sollte sich die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt entsprechend den Erwartungen entwickeln, werde es zu weiteren Leitzinserhöhungen kommen.
Kehrtwende in der Zinspolitik
Die japanische Zentralbank hatte sich schon im März offiziell von der Ära der Minizinsen verabschiedet. Damals erhöhte die Zentralbank den Leitzins auf die Spanne von null bis 0,1 Prozent. Gleichzeitig beschlossen die Geldpolitiker, die Zinsen auf zehnjährige Staatsanleihen nicht mehr auf ein Prozent zu begrenzen. Auch der Kauf von börsengehandelten Aktienfonds (ETFs) wird gestoppt.
Wirtschaftliche Entwicklung durchwachsen
Von März 2024 bis Juli 2024 hat die japanische Wirtschaft eine durchwachsene Entwicklung erlebt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) fiel im ersten Quartal 2024 um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Diese Schwäche setzte sich fort, da sowohl die Investitionen in Wohn- und Nichtwohngebäude als auch die Exporte zurückgingen. Der private Konsum zeigte ebenfalls Schwächen, obwohl es Anzeichen für eine Verbesserung gab.
USA: Fed hält Zinsen stabil, signalisiert jedoch Zinswende
Im Gegensatz dazu hat die Federal Reserve (Fed) den US-Leitzins unverändert gelassen. Derzeit liegt dieser in einer Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. Gleichzeitig signalisiert die Fed ihre Bereitschaft zu einer baldigen Zinswende. Im Begleittext zum Zinsentscheid war von weiteren Fortschritten auf dem Weg zum Inflationsziel von zwei Prozent die Rede.
Wirtschaftliche Entwicklung in den USA
Die US-Wirtschaft zeigte zu Beginn des Jahres eine moderate Expansion mit einem realen BIP-Wachstum von etwa 2,2 Prozent im ersten Quartal. Trotz der Herausforderungen durch anhaltende Inflation und geopolitische Spannungen blieb die Wirtschaft relativ stabil, unterstützt durch starke Verbraucher- und Unternehmensausgaben.
Inflationsentwicklung in den USA
Der Verbraucherpreisindex (CPI) stieg im Jahresvergleich um 3,2 Prozent, was eine allmähliche Abkühlung der Inflation im Vergleich zu den Vorjahren bedeutet. Diese Entlastung der Inflation half dabei, den Konsum aufrechtzuerhalten, obwohl das Vertrauen der Verbraucher aufgrund der fortwährenden Preissteigerungen der letzten drei Jahre gedämpft blieb.
Zinsen und politische Einflüsse
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hatte die Fed aufgefordert, die Zinsen nicht vor den Präsidentschaftswahlen im November zu senken. Trump vermutet, dass eine Zinssenkung die Wahlchancen von Amtsinhaber Joe Biden verbessern könnte.
Fazit: Unterschiedliche Wege in der Geldpolitik
Zusammengefasst navigieren Japan und die USA durch unterschiedliche wirtschaftliche Herausforderungen mit jeweils angepassten geldpolitischen Maßnahmen. Während Japan nach Jahren der Negativzinsen nun eine vorsichtige Zinswende einleitet, bleibt die Fed in den USA vorerst bei ihrer stabilen Zinspolitik, signalisiert jedoch eine mögliche Änderung in naher Zukunft. Diese unterschiedlichen Ansätze spiegeln die jeweiligen wirtschaftlichen Realitäten und politischen Einflüsse wider, die beide Länder prägen.
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