Gold als sichere Anlage in unsicheren Zeiten
Im 14. Jahrhundert sorgte der König von Mali, Mansa Musa, mit seiner großzügigen Verteilung von Gold in Kairo für eine Hyperinflation. Heute hingegen ist die Nachfrage nach Gold enorm, und der Preis des Edelmetalls erreichte im Mai ein Allzeithoch von über 2.400 Dollar pro Unze. Seitdem bleibt der Goldpreis stabil auf diesem hohen Niveau. Doch lohnt sich ein Einstieg in den Goldmarkt für Anleger noch?
Gründe für den Goldpreisanstieg
Marktexperten führen den Anstieg des Goldpreises auf zwei Hauptfaktoren zurück. Zum einen tauschen Zentralbanken in Schwellenländern wie China ihre Dollarreserven gegen Gold, um die Abhängigkeit von der US-Währung zu verringern. Zum anderen treiben Zinserwartungen den Wert des Edelmetalls. Je geringere Zinsen Sparer für ihr Geld bekommen, desto attraktiver werden alternative Anlagen wie Rohstoffe.
Obwohl die Europäische Zentralbank und die US-Notenbank Federal Reserve die Leitzinsen derzeit noch auf einem hohen Niveau halten, könnte die nachlassende Inflation dies ändern. Viele Investoren rechnen daher mit einer Zinswende der Zentralbanken. Carsten Fritsch, Rohstoffanalyst bei der Commerzbank, meint: "Der Goldpreis ist den Zinsen sehr weit voraus." Goldanleger haben die sinkenden Zinsen also bereits eingepreist.
Gold in Krisenzeiten
Gold wird immer dann stark nachgefragt, wenn Krisen die Menschen verunsichern. Die aktuellen globalen Krisen, wie die Kriege in der Ukraine und in Gaza oder die politisch angespannte Lage in den USA, tragen zur hohen Nachfrage nach Gold bei. Thorsten Proettl, Kapitalmarktexperte bei Wüstenrot und Württembergischer, rät jedoch nicht jedem, Gold zur Absicherung zu nutzen. "Ob sich das lohnt, kommt auf die Vermögensverteilung und die Lebenssituation an", sagt er.
Für wen eignet sich Gold?
Eine junge Familie, die gerade ein Haus gekauft hat und Kredite bedienen muss, sollte laut Proettl die Finger vom Gold lassen. "Die brauchen kein Gold, denn sie haben schon Betongold", erklärt der Banker. Wer hingegen einen Großteil seines Vermögens in Aktien oder an der Börse gehandelten Fonds (ETFs) investiert hat, könne sein Portfolio mit Gold sinnvoll erweitern.
Niels Nauhauser, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, empfiehlt, nicht mehr als zehn Prozent des Vermögens in Edelmetalle zu investieren. "Gold eignet sich nur bedingt als langfristige Anlage, denn es erwirtschaftet weder Zinsen noch Dividenden." Anleger müssten stattdessen darauf hoffen, dass der Wert des Edelmetalls weiter steigt, um es mit Gewinn verkaufen zu können. Doch ob dieser Fall eintrete, sei unsicher.
Fazit: Gold als Teil der Anlagestrategie
Gold bleibt eine attraktive Anlageoption, besonders in Zeiten globaler Unsicherheit und wirtschaftlicher Instabilität. Während einige Experten raten, nicht zu viel in Gold zu investieren, sehen andere darin eine sinnvolle Ergänzung zur Diversifizierung des Portfolios. In jedem Falle sollten Anleger ihre individuelle Situation und Vermögensverteilung genau prüfen, bevor sie in Gold investieren.
Die Geschichte zeigt, dass Gold sowohl Risiken als auch Chancen birgt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die globalen Märkte entwickeln und welche Rolle Gold in der Zukunft spielen wird. Eines steht jedoch fest: In unsicheren Zeiten bietet Gold eine gewisse Sicherheit und Stabilität, die andere Anlageformen möglicherweise nicht bieten können.
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