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12.02.2024
07:32 Uhr

Industrielle Kernschmelze: Deutschlands Zukunft ohne russisches Gas

Industrielle Kernschmelze: Deutschlands Zukunft ohne russisches Gas

Die einstige industrielle Supermacht Deutschland steht vor einem Dilemma, das die Grundfesten ihrer Wirtschaft erschüttert. Mit dem Ausfall russischer Gaslieferungen droht ein weiterer Rückgang der Industrieproduktion, der schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen könnte. Diese düstere Prognose stellt die renommierte Wirtschaftszeitung Bloomberg in einem neuen Bericht, der ein alarmierendes Szenario für die Zukunft der deutschen Wirtschaft zeichnet.

Chemische Industrie am Abgrund

Die chemische Industrie, als eine der tragenden Säulen des deutschen Wirtschaftswunders, steht besonders im Fokus. Die Umstellung auf sauberen Wasserstoff steckt noch in den Kinderschuhen, und bereits erwägt nahezu jedes zehnte Unternehmen, laut einer Umfrage des Verbands der Chemischen Industrie (VCI), eine dauerhafte Einstellung von Produktionsprozessen. Große Namen wie BASF und Lanxess kündigen massive Stellenstreichungen an, was die prekäre Lage nur unterstreicht.

Der Niedergang einer Wirtschaftsmacht

Seit 2017 verzeichnet das verarbeitende Gewerbe in Deutschland eine rückläufige Produktion. Ein Umstand, der durch eine sinkende Wettbewerbsfähigkeit noch beschleunigt wird. Das Ifo-Institut warnt vor einer ansteigenden Zahl von Insolvenzen, ein Trend, der sich in den letzten Jahren bereits abzeichnete. Die USA und China, einst wichtige Partner, entwickeln sich zunehmend zu Konkurrenten, was die Lage für Deutschland nicht einfacher macht.

Politische Lähmung und strukturelle Probleme

Die politische Instabilität in Berlin verschärft die nationale Misere. Marode Infrastruktur, eine alternde Erwerbsbevölkerung und bürokratische Hürden sind nur einige der Herausforderungen, die den Standort Deutschland schwächen. Auch das Bildungssystem leidet unter einem Investitionsstau, was langfristig den Fachkräftemangel weiter verschärfen könnte.

Alarmierende Worte des Finanzministers

„Wir sind nicht mehr wettbewerbsfähig“, gestand Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) bei einer Veranstaltung ein. Die Energiekrise sei ein gewichtiger Faktor, der das Land „immer ärmer“ mache. Die hohen Energiepreise, die nur von italienischen Firmen übertroffen werden, belasten die deutsche Wirtschaft zusätzlich.

Die Zukunft: Ungewiss und düster

Obwohl die Bundesbank eine umfassende Deindustrialisierung zurückweist, sind die nächsten Schritte der Regierung unklar. Die Ampelkoalition steht nach dem Urteil des Verfassungsgerichts, das den zweiten Nachtragshaushalt 2021 für verfassungswidrig erklärte, vor einem finanziellen Loch von 60 Milliarden Euro. Geld, das für Klimaschutzprojekte vorgesehen war und nun fehlt.

Ein Appell an die Vernunft

Es bedarf keiner Schwarzmalerei, um zu erkennen, dass die aktuellen Maßnahmen nicht ausreichen werden, um die Wirtschaftsstruktur Deutschlands zu erhalten. Der DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier warnt vor der „schwindelerregenden Geschwindigkeit des Strukturwandels“. Die Zeit drängt, und Deutschland muss handeln, um seinen Wohlstand und seine Position in der Welt zu sichern.

Die Entwicklungen zeigen, dass die Abhängigkeit von externen Energiequellen und die Vernachlässigung eigener Ressourcen und Technologien zu einer Achillesferse der deutschen Wirtschaft geworden sind. Die aktuelle Krise sollte als Weckruf dienen, um die Weichen für eine zukunftsfähige und resiliente Industriestruktur zu stellen, die nicht auf Sand, sondern auf dem soliden Fundament traditioneller Werte und nachhaltiger Innovationen gebaut ist.

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