Joe Biden vor dem Rückzug? Szenarien und mögliche Nachfolger
Die politische Landschaft der USA steht möglicherweise vor einem dramatischen Umbruch. Selbst die renommierte New York Times fordert inzwischen, dass US-Präsident Joe Biden Platz für einen neuen Kandidaten seiner Partei macht. Doch wie realistisch ist ein solcher Austausch und wer könnte in seine Fußstapfen treten? Eine Analyse der aktuellen Lage.
Rückzug nach katastrophalem TV-Duell
In einem Leitartikel vom Freitag rief die New York Times US-Präsident Biden dazu auf, sich aus dem Rennen für die diesjährige Präsidentschaftswahl zurückzuziehen. Diesem Aufruf folgte ein Wochenende voller Beratungen im Camp David, wo Biden im engsten Kreis über seine politische Zukunft nachdenkt. Hintergrund dieser Entwicklungen ist das desaströse TV-Duell gegen Donald Trump, bei dem Biden zahlreiche mentale Aussetzer hatte. Seitdem wird in seiner Partei offen über einen möglichen Austausch auf dem Wahlzettel diskutiert.
Formelle Hürden und Parteitage
Weder Trump noch Biden sind aktuell offiziell als Kandidaten ihrer Parteien nominiert. Beide gelten als „presumptive nominee“, da sie eine Mehrheit der Delegierten in den Vorwahlen gewonnen haben. Die formelle Nominierung erfolgt jedoch erst bei den Parteitagen im Juli bzw. August. Sollte Biden tatsächlich ausgetauscht werden, könnte es dort spannend werden, da die Delegierten dann selbst über den Kandidaten entscheiden würden – ähnlich wie auf deutschen Parteitagen.
Ein schwieriger Weg
Gegen Bidens eigenen Willen ist ein Austausch kaum durchzusetzen, da er eine fast 99-prozentige Mehrheit der 4.000 Delegierten hinter sich hat. Theoretisch könnten diese Delegierten gegen ihn rebellieren, aber das Format des Parteitags macht einen solchen Aufstand nahezu unmöglich. Der Parteitag soll virtuell stattfinden, was die Organisation einer Rebellion unter den Delegierten praktisch verhindert.
Wer könnte Biden ersetzen?
Die logische Antwort wäre Vizepräsidentin Kamala Harris. Doch ihre Zustimmungswerte sind so schlecht, dass sie in den Diskussionen oft übergangen wird. Als mögliche Alternativen gelten Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom, Michigans Gouverneurin Gretchen Whitmer und die Ehefrau von Ex-Präsident Obama, Michelle Obama. Für einen reibungslosen Austausch müsste sich die Parteiführung im Vorfeld auf einen Kandidaten einigen, um weiteres Chaos zu vermeiden.
Finanzielle Hürden
Ein weiteres Problem für alle Alternativ-Kandidaten, die nicht Harris heißen, ist der Zugang zu Wahlkampfgeldern. Die Biden-Harris-Kampagne hat laut der New York Times 212 Millionen US-Dollar zur Verfügung. Diese Gelder sind jedoch an Personen gebunden, sodass Harris diese „erben“ würde, während andere Kandidaten eine neue Wahlkampagne starten müssten. Das könnte einen Austausch Bidens nahezu unmöglich machen.
Fazit
Die Diskussion um einen möglichen Rückzug Joe Bidens zeigt die tiefen Risse innerhalb der Demokratischen Partei. Während einige auf einen neuen Kandidaten hoffen, um die Wahlchancen zu erhöhen, stehen finanzielle und organisatorische Hürden im Weg. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt und ob Biden tatsächlich Platz für einen neuen Kandidaten machen wird.
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