
Kanadas neuer Premier provoziert Trump: "Werden jeden Handelskrieg gewinnen"
Ein politischer Machtwechsel in Kanada sorgt für neue Spannungen im nordamerikanischen Verhältnis. Mark Carney, der designierte Nachfolger des scheidenden Premierministers Justin Trudeau, hat gleich zu Beginn seiner Amtszeit den Ton gegenüber dem südlichen Nachbarn deutlich verschärft. Der 59-jährige ehemalige Zentralbankchef ging in seiner ersten Rede als gewählter Parteichef der Liberalen direkt in die Offensive gegen Donald Trump.
Klare Kampfansage an die USA
Mit bemerkenswert scharfen Worten konterte Carney die jüngsten Drohungen des amerikanischen Präsidenten. Trump hatte wiederholt erklärt, Kanada zum 51. US-Bundesstaat machen zu wollen - eine Aussage, die nördlich der Grenze für erhebliche Empörung sorgte. "Die Amerikaner sollten sich nicht täuschen lassen", erklärte Carney selbstbewusst. "Im Handel, wie auch im Eishockey, wird Kanada gewinnen." Eine Anspielung, die bei seinen Landsleuten zweifellos auf offene Ohren stößt.
Zollstreit eskaliert weiter
Der Konflikt zwischen den beiden nordamerikanischen Nachbarn hat sich in den vergangenen Monaten dramatisch zugespitzt. Trump droht mit massiven Strafzöllen, während Kanada bereits Gegenzölle verhängt hat. Carney machte unmissverständlich klar, dass er nicht an Deeskalation denkt: Die Zölle auf US-Importe würden aufrechterhalten, "bis die Amerikaner uns Respekt erweisen".
Trudeau-Ära geht zu Ende
Der Führungswechsel erfolgt in einer kritischen Phase für das Land. Justin Trudeau, der seit 2015 als Premierminister amtierte, hatte Anfang Januar angesichts schlechter Umfragewerte seinen Rücktritt angekündigt. In seiner Abschiedsrede warnte er eindringlich vor den Gefahren der Trump-Politik: "Freiheit ist keine Anschaffung, auch Kanada ist keine Anschaffung." Eine kaum verhüllte Kritik an Trumps imperialistischen Ambitionen.
Parlamentswahlen werfen Schatten voraus
Die politische Zukunft Kanadas bleibt spannend. Noch in diesem Jahr muss spätestens im Oktober ein neues Parlament gewählt werden. Während die oppositionellen Konservativen lange Zeit in Umfragen führten, haben die Liberalen im Schatten der US-Konfrontation deutlich aufgeholt. Der aggressive Kurs gegenüber Trump scheint bei vielen Kanadiern auf Zustimmung zu stoßen.
Analyse: Ein gefährliches Spiel
Die martialische Rhetorik des neuen Premierministers mag innenpolitisch punkten, birgt aber erhebliche Risiken. Die USA sind und bleiben Kanadas wichtigster Handelspartner. Ein eskalierender Handelskrieg könnte der kanadischen Wirtschaft schweren Schaden zufügen. Carneys Strategie gleicht einem Balanceakt zwischen wirtschaftlicher Vernunft und patriotischem Stolz. Die kommenden Monate werden zeigen, ob er diesen Spagat meistern kann.

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